Weinbau Spritzdrohne weiter in der Testphase
Bernkastel-Kues · Freimut Stephan arbeitet mit unbemanntem Hubschrauber in den Weinbergen.
Ohne Rebschutz aus der Luft wäre der Weinbau an der Mosel wahrscheinlich längst auf dem absteigenden Ast. Doch die Hubschrauber, die seit Jahrzehnten im Einsatz sind, stehen auch beinahe schon so lange in der Diskussion, unter anderem wegen des von ihnen ausgehenden Lärms – oft in den frühen Morgenstunden – und wegen ihrer Zielgenauigkeit. Seit Jahren wird nach Wegen gesucht zumindest die ganz schwer erreichbaren Parzellen mit einer Drohne mit Rebschutzmitteln zu versorgen.
Freimut Stephan, der 20 Jahre lang mit dem Spritzhubschrauber über den Weinbergen unterwegs war, ist seit einigen Jahren Experte für den Einsatz mit der Sprühdrohne. Circa 15.000 Euro (mit allem Zubehör 20.000 Euo) kostet das Gerät, das er beim Moselweinbautag in der Mosellandhalle auf dem Kueser Plateau präsentiert.
Das Produkt einer chinesischen Firma, Weltmarktführer auf diesem Gebiet, darf hierzulande versuchsweise eingesetzt werden – mehr aber noch nicht. Das hänge, so Stephan, damit zusammen, dass Luftfahrzeuge keine Pflanzenschutzmittel versprühen dürfen. Für Hubschrauber gibt es allerdings eine Ausnahmegenehmigung. Für Drohnen gilt diese nicht.
Erst müssten noch Versuche gemacht werden und wissenschaftlich haltbare Ergebnisse vorliegen. „In drei bis vier Jahren können wir hoffentlich über die Zulassung reden“, sagt Stephan, der im Auftrag des Dienstleistungzentrums Ländlicher Raum (DLR) Mosel quasi als Versuchspilot unterwegs ist.
Neun Hektar habe er 2017 auf diese Weise bearbeitet. Die Ergebnisse seien gut – vor allem weil die Drohnen ganz tief über die Weinberge fliegen können und es wenige Streuverluste oder Verwirbelungen gebe.
In China gebe es bereits eine neue und größere Art dieser Drohnen. Mehrere Tausend der Geräte seien dort und in Japan bereits im Einsatz – zum Beispiel über den Reisfeldern.