St. Florian wacht künftig über Hundheim

Hundheim · Die Mitglieder des Fördervereins der Hundheimer Feuerwehr bauen eine Kapelle. 2014 soll sie fertig sein. Sie wird dem heiligen Florian, dem Schutzpatron der Feuerwehr, geweiht, der künftig statt der Wehrleute die schützende Hand über den Ort halten soll, der keine Wehr mehr hat.

 Marco Sonne, Norman Schmidt und Christian Steinmetz zeigen auf das Gemälde am Hundheimer Feuerwehrhaus, das St. Florian zeigt. Ihm zu Ehren will der Hundheimer Förderverein der Feuerwehr eine Kapelle errichten. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Marco Sonne, Norman Schmidt und Christian Steinmetz zeigen auf das Gemälde am Hundheimer Feuerwehrhaus, das St. Florian zeigt. Ihm zu Ehren will der Hundheimer Förderverein der Feuerwehr eine Kapelle errichten. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Hundheim. Der Förderverein der Hundheimer Feuerwehr will in der Lage "Auf dem Höstchen" in der Nähe des Friedhofes eine Kapelle bauen. Sie soll dem heiligen St. Florian gewidmet werden, sagt Marco Sonne, Vorsitzender des Fördervereins. Der Förderverein engagiert sich weiter im Ort, obwohl sich die Löschgruppe der Feuerwehr Hundheim 2011 aufgelöst hatte.Die Idee für die Kapelle hatte Christian Steinmetz, zweiter Vorsitzender des Vereins. Er nennt zwei Gründe: "Erstens gibt es noch keine Kapelle in Hundheim, und zweitens soll der heilige Florian seine schützende Hand über das Dorf halten." Ohne Wehr kann das Dorf dies sicherlich mehr denn je brauchen.Die Mitglieder wollen das Vorhaben komplett selbst ausführen. "Wir haben zahlreiche versierte Handwerker im Verein", sagt Sonne. Die Kosten kann er noch nicht beziffern, rechnet aber mit einer Summe im unteren vierstelligen Bereich. Diese sollen komplett aus dem Vereinsvermögen bestritten werden.Bei verschiedenen Aktivitäten wie dem Aufstellen des Maibaums, dem Einsammeln der Weihnachtsbäume oder einem kleinen Oktoberfest, das 2011 zum letzten Mal ausgerichtet wurde, erzielt der Förderverein Einnahmen. Zusätzlich will der Verein in diesem Jahr einen Familiennachmittag organisieren und dabei Kaffee und Kuchen verkaufen, sagt Sonne.Der Vorsitzende rechnet damit, dass die Kapelle 2014 fertig ist, falls der Förderverein die dazu notwendigen Mittel akquirieren kann. "In diesem Jahr wollen wir auf jeden Fall die Bodenplatte gießen und dann weiterbauen, wie wir Geld zur Verfügung haben", sagt er.Angedacht ist eine Kapelle mit einer Grundfläche von drei mal vier Metern mit einem Altar, einer Figur sowie ein oder zwei Bänken. Dazu soll das Außengelände passend gestaltet werden. Das Grundstück stellt die Gemeinde zur Verfügung, sagt Sonne.Die ersten Reaktionen auf das Projekt sind durchweg positiv. Pastor Michael Jakob und der Hundheimer Ortsbeirat haben das Vorhaben begrüßt, sagt Sonne. Der Morbacher Bürgermeister Andreas Hackethal verlieh den Plänen des Fördervereins spontan das Prädikat "Weltklasse". Meinung

Zum Nachahmen empfohlenEine schöne Idee - noch dazu eine mit Symbolcharakter. Der Schutzpatron der Wehrleute soll zukünftig über den Ort wachen, der keine eigene Feuerwehr mehr hat. Schon der Glaube versetzt ja bekanntlich Berge. Noch schöner dabei ist allerdings das Engagement der Mitglieder des Fördervereins. Sie bauen mit eigenen Händen eine Kapelle und finanzieren die notwendigen Materialien aus der Kasse des Vereins. Kein Ruf nach Zuschüssen, kein Ruf nach der öffentlichen Hand. Alleine dafür verdienen die Macher schon Anerkennung. Zum Nachahmen unbedingt empfohlen. Zumindest vor Bränden oder anderen Unglücken sollte Hundheim in Zukunft verschont bleiben. c.beckmann@volksfreund.deExtra

Der Neubau einer Kapelle ist offenbar sehr ungewöhnlich. Judith Rupp von der Pressestelle des Bistums Trier sagt, dass nach ihrer Kenntnis 2012 keine Kapellen im Bistum neu gebaut oder eingeweiht worden sind. Was es immer wieder gebe, ist, dass sich Vereine oder ehrenamtliche Gruppierungen bestehenden Kapellen, Stationes oder Wegekreuzen annehmen und diese in Eigenleistung renovieren und restaurieren, sagt sie. Nach den vorliegenden Akten gibt es im Bistum bisher keine Kapelle, die den heiligen Florian als Patron hat, sagt Rupp. cst

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