St. Paul wächst Projekt für Projekt

Wittlich · So langsam wird sichtbar, was sich Planer und Investoren unter "St. Paul Wohnpark für Generationen" vorgestellt haben. Während ein Seniorenheim fertiggestellt wird, laufen an anderen Stellen auf dem Gelände nahe Wengerohr die Arbeiten für eine neue Nutzung des ehemaligen Klosters an.

Wittlich. Hier kommt eine Schwimmgrotte hin, da baut gerade ein Tierarzt eine neue Praxis und da hinten stellen mit Hochdruck ganze Trauben von Handwerkern ein neues Seniorenwohnheim fertig. Und einen Pavillon für Hochzeiten soll es ebenfalls geben.
All diese Projekte entstehen auf dem Gelände des ehemaligen Missionshauses St. Paul unweit von Wengerohr. Mit der Eröffnung der neuen Unterkunft für rund 80 ältere Menschen am 10. Oktober ist ein weiterer Meilenstein bei der Umnutzung des Geländes erreicht. Bei einem Gang über das Gelände berichtet Hans-Jürgen Lichter, Geschäftsführer der Immobiliengesellschaft St. Paul mbH & Co. KG, über den Sachstand. Allein im ersten Bauabschnitt werden 25 Millionen Euro verbaut.
Baugebiet: In dieser Woche hat sich der "Bürgerverein St. Paul" gegründet. Die Mitglieder wollen sich in der Alten-, Behinderten- und Jugendhilfe engagieren und das Miteinander der späteren Bewohner und Nutzer des Geländes fördern. Diese umfassen neben Familien auch Senioren oder Kinder aus der neuen Kindertagesstätte.
Für den Wohnpark auf dem Gelände im Bereich Richtung Bombogen und Dorf wurden inzwischen Entwürfe gesichtet und bewertet. Die künftigen Hauseigentümer können auf einen Landeszuschuss von bis zu 250 Euro pro Quadratmeter Wohnraum hoffen. Nach Auskunft Lichters hat das Land den gesamten Bereich des Wohnparks in ein entsprechendes Landesprogramm aufgenommen.
Ausbildung I: Auf einer Fläche nahe der B 50 will das Christliche Jugenddorfwerk Deutschland (CJD) ein Ausbildungszentrum betreiben (siehe Extra). Das Jugenddorfwerk ist unter anderem bei der Berufsvorbereitung, Berufsausbildung, Fort- und Weiterbildung sowie bei Hilfen zur Integration in den Arbeitsmarkt aktiv. In Vallendar bei Koblenz betreibt der CJD bereits eine große Einrichtung.
Ausbildung II: In unmittelbarer Nähe zum früheren Schwimmbad und dem Pfadfinderhaus will sich eine private Altenpflegeschule ansiedeln. Es handelt sich dabei um das Taylorix Institut für berufliche Weiterbildung (siehe Extra). Dort werden Pflegeassistenten in der Altenpflege ausgebildet. Nach Auskunft von Hans-Jürgen Lichter gibt es in der näheren Umgebung kein vergleichbares Angebot.
Kindertagesstätte: Auf den Bau einer viergruppigen Kindertagesstätte in Trägerschaft der katholischen Kita gGmbH warten nicht nur viele Wittlicher, sondern auch Eltern, die später auf dem Gelände arbeiten. Nach der jüngsten Entscheidung des Stadtrats über die Übernahme von Kosten in der benachbarten Kindertagesstätte St. Peter Wengerohr steht dem Bau nichts mehr im Weg. Zudem sollen die Arbeiten - anders als ursprünglich von den Bauherren geplant - öffentlich ausgeschrieben werden.
Hotel: Der geplante Hotelbetrieb im Haupthaus wird größer. Da unter anderem die Toiletten für die Autobahnkirche verlegt werden und die Apotheke nun doch nicht im Haupthaus ihren Platz finden sollen, wird der Beherbergungsbetrieb 63 Zimmer und Suiten sowie mehrere Tagungsräume umfassen. Im Haus sind bereits Ver- und Entsorgungsleitungen erneuert worden.
Klinik: Die erste deutsche Klinik für Traditionelle Chinesische Medizin in Bad Kötzing im Bayerischen Wald möchte in Wittlich eine Niederlassung gründen. Der Bau der Einrichtung im westlichen Bereich des Planungsabschnitts gehört bereits zum zweiten Entwicklungsabschnitt.
Gestaltung: Im Waldstück hinter der Autobahnkirche wird ein Pavillon errichtet, der für Hochzeiten oder ähnliche Feiern genutzt werden kann. In unmittelbarer Nähe des Gotteshauses wird eine neue Toilettenanlage errichtet. Mitarbeiter des DRK Sozialwerks werden den Klostergarten nebst Teich und Weinbergspfirsisch-Plantage mit 200 Bäumen fertigstellen. Auch der Vorplatz des künftigen Hotels wird umgestaltet. Derzeit laufen Gespräche mit der Denkmalpflege.

Extra

Das Christliche Jugenddorfwerk Deutschlands (CJD) beschäftigt aktuell rund 9300 Mitarbeiter und mehr als 150 Einrichtungen, in denen unter anderem benachteiligte Menschen leben, lernen und arbeiten. Das 1947 gegründete CJD ist dem christlichen Menschenbild verpflichtet und Mitglied im Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche Deutschlands. Das gemeinnützige Taylorix Institut für berufliche Bildung ist seit 1970 in der Aus- und Weiterbildung aktiv. Das Institut arbeitet dabei mit der Bundesanstalt für Arbeit, den Argen, Jobcentern, Rentenversicherungsträgern und dem Berufsförderungsdienst der Bundeswehr zusammen. har

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