St. Paulinus führt die Katholiken zusammen

MORBACH. Die Pfarrgemeinden Bischofsdhron und Wederath stellen sich mit ihrer Fusion den Zeichen der Zeit und bauen so Fremdentscheidungen vor.

Beschlossen und besiegelt ist er bereits, der Zusammenschluss der Pfarreien Bischofsdhron und Wederath. Bischof Reinhard Marx hat deren Wunsch, eine fusionierte Pfarrei und Kirchengemeinde "St. Paulinus Morbach (Bischofsdhron)" zu errichten, zum 15. Mai beurkundet. Den kleinen Pfarreien geht's an den Kragen

Nun ist es an den Mitgliedern der Alt-Pfarreien Bischofsdhron mit Hundheim und Wenigerath sowie Kreuzauffindung Wederath mit Hinzerath, die neue Pfarrei mit Leben zu füllen. Allzu schwer dürfte das den 1800 Katholiken - davon 1287 Bischofsdhroner und 510 Wederather - in den Nachbargemeinden aber nicht fallen: Waren sie in der Vergangenheit doch schon öfter und auf vielfältige Weise miteinander verbunden. So gehörte Wederath laut Dechant Karl-Josef Albrech schon einmal zu Longkamp und Hinzerath mal zu Hirschfeld, mal zu Bischofsdhron. "Die Pfarrei hat einiges durchlitten", weiß Albrech um die Probleme, die das mit sich bringt. Allein die Suche in diversen Pfarrbüchern ist heute mitunter mühselig. Daher kann Albrech die Sorge der Kirchengemeinden, sie könnten "unter die Räder" kommen, verstehen. "Wenn die Strukturreform kommt, dann geht's den kleinen Pfarreien an den Kragen", ist er überzeugt. Entscheidungsfreudige Pfarreien können sich dagegen noch aussuchen, mit wem sie zusammen gehen wollen. Daniela Petry, Ortsvorsteherin und Pfarrgemeinderatsvorsitzende von Wederath, steht daher hinter der Fusion. Der Gedanke sei gewesen, lieber eine Änderung herbei zu führen als eventuell etwas von außen aufdiktiert zu bekommen. Außerdem seien auf Grund der räumlichen Nähe ohnehin einige Strukturen bereits zusammen gewachsen. Neuwahlen soll es in der "neuen" Pfarrei St. Paulinus, in der Petry stellvertretende Vorsitzende ist, vorerst keine geben. Abgesehen vom Aufwand, mache das ihrer Ansicht nach zum jetzigen Zeitpunkt keinen Sinn, da viele Pfarrmitglieder einander gar nicht kennen. Die neue Kirchengemeinde wolle daher erst zusammen wachsen und dann wählen. Andrea Wilbert, heutige und künftige Vorsitzende der Pfarrgemeinde St. Paulinus, sieht in der Fusion einen wesentlichen Vorteil: "Wo mehr Leute zusammen sind, können mehr Leute etwas auf den Weg bringen", hofft die Hundheimerin auf engagierte Mitglieder.Sonntagsmessen in Bischofsdhron

Im täglichen Leben wird sich laut Dechant Albrech für die Pfarrei fast gar nichts ändern. Zumindest, solange Vikar Thomas Kremer noch in der Nachbarpfarrei Morscheid wohne und an den Wochenenden zur Verfügung stehe. Bischofsdhron kann sich sogar über regelmäßige Sonntagsmessen freuen. In den Filialkirchen wird es im 14-tägigen Turnus eine Vorabendmesse am Samstag oder eine Werktagsmesse am Montag geben. An den Kirmessonntagen fällt die Sonntagsmesse in Bischofsdhron zu Gunsten der Patronatsfeiern in den Filialen aus. Zum gegenseitigen Kennenlernen bietet sich für die Mitglieder der "neuen" Pfarrei St. Paulin die gemeinsame Fronleichnamsfeier am Donnerstag, 26. Mai, in Bischofsdhron an. Außerdem gibt es am Sonntag, 10. Juli, ein Begegnungsfest in Hundheim.

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