Stadt der Baustellen: Was in Wittlich weiter wächst

Wittlich · Noch kein Spatenstich für Wittlichs neues Rathaus, dafür seit zwei Jahren Dauerbaustelle in der Neustraße plus ein zügiges Vorankommen in Sachen Großsporthalle und neue Kindertagesstätte im Vitelliuspark: Auch 2012 bleibt Wittlich Stadt der Baustellen.

 Beim Bau der Großsporthalle geht es voran. TV-Foto: Klaus Kimmling

Beim Bau der Großsporthalle geht es voran. TV-Foto: Klaus Kimmling

Wittlich. Die größte Dauerbaustelle der Stadt ist eine, die sich gut versteckt: 70 Millionen Euro kostet die Erweiterung der Justizvollzugsanstalt (JVA) allein im ersten Bauabschnitt. Und das Projekt ist immer noch nicht abgeschlossen: Zwar gibt es mittlerweile das von der Öffentlichkeit nutzbare neue Verkaufsgebäude der JVA-Gärtnerei in der Trierer Landstraße, aber hinter den Gefängnismauern geht\'s weiter: Unter anderem sollen für 23 Millionen Euro im zweiten Bauabschnitt Wäscherei, Bäckerei und Küche bis Ende 2013 ausgebaut werden.
Am entgegengesetzten Stadtrand liegt das Krankenhaus. Hier wurden zuletzt 4,2 Millionen Euro in die neue internistische Abteilung investiert - und in der Nachbarschaft Anfang des Jahres die neue DRK-Rettungswache für 1,2 Millionen Euro offiziell eröffnet. Blickt man vom Krankenhaus talwärts, trifft man wenige Meter weiter auf die nächste Baustelle am Peter-Wust-Gymnasium, das für 6,3 Millionen Euro umgebaut wird. Und dann gibt es am anderen Stadtrand - vor Wengerohr - ein zig Millionen Euro schweres Vorhaben. Das Großprojekt St. Paul, das vom geplanten Mehrgenerationendorf über Gastronomie und Hotellerie bis zu Seniorenheim, Kinderhaus und Kita und neuerdings auch Altenpflegeschule reicht.
Zwischen diesen Investitionsplätzen liegt die Stadt. In ihrer Mitte sollte längst der Neubau eines Rathauses an der Kurfürstenstraße voranschreiten: Er liegt allerdings auf Eis, weil der Rechnungshof des Landes das Großprojekt prüft. Dafür geht es an Wittlichs zweitem Gymnasium seit April auf der Baustelle für eine Großsporthalle mit Mehrzwecknutzung voran. Es ist ein Kooperationsprojekt zwischen Kreis und Stadt, bei dem die Kostenprognose beim Spatenstich bei 8,6 Millionen Euro lag. Wenn alles klappt, kann im nächsten Herbst die Eröffnung gefeiert werden. Die soll im Fall der neuen städtischen Kindertagesstätte im Vitelliuspark bereits im Frühjahr sein. Die 2,2 Millionen Baukosten übernimmt erstmals die Stiftung der Stadt Wittlich.
Und in Sachen Bauherrenschaft will die Stadt Wittlich private Nachahmer finden: Dadurch, dass ein Teil der Innenstadt zum Fördergebiet erklärt worden ist, können Eigentümer Zuschüsse bekommen, wenn sie in ihre Immobilie investieren. Das gilt auch für Wittlichs Dauerbaustelle Altstadt - die Neue zwischen Altneugasse und Neustraße, in die ebenfalls öffentliche Gelder fließen. Nach einem Investorenwechsel geht es dort jetzt voran. Dann können die Wittlicher im kommenden Jahr vielleicht erstmals durch die neue Passage flanieren, die Stadtratswunsch und Ausgangsidee für das Projekt war.
Und die nächste Baustelle um die Ecke ist schon angekündigt: Die alte Posthalterei am Marktplatz nebst Umgebung soll umgebaut werden. Auch damit wird Wittlichs Stadtbild sich verändern. Andere Ideen wie große Kino-Pläne in der Schlossstraße bleiben aber voraussichtlich Visionen. Wie lange dieser Zustand auch für das Rathausneubauprojekt gilt, wird sich im neuen Jahr zeigen. Womöglich auch, was aus dem als Bauplatz geltenden jetzigen Parkplatz in der Karrstraße werden wird. sos

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