Stadt erwirbt 100 Art-Déco-Objekte für neue Dauerausstellung

Idar- Oberstein · Mehr als 100 Objekte aus der Art-Déco-Kollektion von Jakob Bengel konnte die Stadt Idar-Oberstein mit Unterstützung der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur erwerben.

 Geschäftsführer Edmund Elsen, Vorstandsvorsitzender Wilhelm Lindemann und Oberbürgermeister Bruno Zimmer mit dem prachtvollen Art-Déco-Schmuck von Bengel. Foto: Privat

Geschäftsführer Edmund Elsen, Vorstandsvorsitzender Wilhelm Lindemann und Oberbürgermeister Bruno Zimmer mit dem prachtvollen Art-Déco-Schmuck von Bengel. Foto: Privat

Idar- Oberstein. Die neu erworbenen Kunststücke aus der Bengel Kollektion bilden die Grundlage für eine neue Dauerausstellung über Mode- und Art-Déco-Schmuck im Denkmal Bengel. Oberbürgermeister Bruno Zimmer, Edmund Elsen, Geschäftsführer der Kulturstiftung, und Wilhelm Lindemann, Vorstandsvorsitzender der Jakob Bengel-Stiftung, begutachteten die prachtvollen Neuerwerbungen.
Das Industriedenkmal Bengel wird derzeit restauriert und zu einem industriellen Kulturdenkmal ausgebaut, das wichtige stadtgeschichtliche Funktionen in Idar-Oberstein erfüllt und darüber hinaus Leuchtturmfunktion im regionalen Tourismus einnehmen soll. Zentraler Teil des Ausbaukonzepts ist die Einrichtung einer Dauerausstellung zur Geschichte des Modeschmucks, die in Deutschland einmalig sein wird.
Die frühere Uhrketten- und Bijouteriewarenfabrik Jakob Bengel war in den 1930er Jahren ein bedeutender Hersteller von Art- Déco-Schmuck, was durch zwei Publikationen und eine Vielzahl von Ausstellungen belegt werden konnte. "Insofern muss in der künftigen Dauerausstellung die Darstellung der Bengelschen Art- Déco-Kollektion einen zentralen Stellenwert haben", so Edmund Elsen. Das Ziel des geförderten Ankaufprojekts war die finanzielle Unterstützung der Beschaffung einer solchen Sammlung zu marktüblichen Preisen. Dieses Vorhaben konnte jetzt in vollem Umfang realisiert werden. Wilhelm Lindemann und Christianne Weber-Stöber, Leiterin des Deutschen Goldschmiedehauses Hanau und Expertin für Bengel-Schmuck, hatten den Markt sondiert und waren vor allem in England fündig geworden. "Dort war nach dem zweiten Weltkrieg der größte Markt für den Bengel-Schmuck, daher gibt es dort auch heute noch ein relativ großes Angebot zu angemessenen Preisen", so Lindemann. Die Echtheit jedes Stückes wurde von Dr. Weber-Stöber als Sachverständige geprüft. "Sie ist die Koryphäe auf diesem Gebiet und kann die Objekte anhand der für Bengel typischen Verarbeitungsmerkmale und Formensprache bestimmen." Neben den Schmuckobjekten konnten Lindemann und Dr. Weber-Stöber auch etliche mit dem Bengel-Stempel gekennzeichnete Musterkarten erwerben.
Nach Verwirklichung des Ankaufprojektes verfügt das Industriedenkmal nunmehr über eine Bengelsche Art-Déco-Kollektion von insgesamt 105 Objekten, die mit der vorhandenen Sammlung von historischem Bengel-Schmuck Grundlage der Dauerausstellung ,aber auch wechselnder Ausstellungen sein können. Außerdem wurden auch noch drei historische Strass-Objekte erworben, die ebenfalls eine wichtige Funktion in der Dauerausstellung einnehmen werden. Sie sollen die frühere Bedeutung des Modeschmucks vermitteln, denn dessen Geschichte beginnt mit Strass-Modeschmuck. Dieser wurde früher auch von großen Stil-Ikonen getragen. So ziert eines der erworbenen Objekte auf einem Reklameplakat den Hals der Hollywood-Diva Elisabeth Taylor.
"Das alles gehört hierher nach Idar-Oberstein, denn im Bengel-Denkmal soll gezeigt werden, was hier einst produziert wurde", unterstrich Edmund Elsen. Auch Oberbürgermeister Zimmer ist stolz auf die erworbenen Stücke. "Wir sind der Landesstiftung sehr dankbar für ihre Unterstützung. Ohne diese Förderung hätten wir den Ankauf nicht tätigen können", erklärte der OB. Die repräsentative Sammlung soll jetzt natürlich schnellstmöglich der Öffentlichkeit präsentiert werden. Ab 4. Juli sind die Neuerwerbungen im Rahmen des Ausstellungszyklus "Idar-Oberstein schmückt sich" im Industriedenkmal Bengel zu sehen. red
Weitere Infos unter www.kulturstiftung-rlp.de

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