Stadt kauft Weinbauschule nicht

Die Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich bietet das Gelände und Gebäude der alten Weinbauschule in Bernkastel-Kues zum Kauf an. Die Stadt wird von ihrem Vorkaufsrecht keinen Gebrauch machen und sich nicht am Bieterverfahren beteiligen. Sie hat aber ein Mitspracherecht bei der möglichen Nutzung.

 Die Stadt ist an der ehemaligen Weinbauschule in Bernkastel-Kues nicht interessiert. TV-Foto: Klaus Kimmling

Die Stadt ist an der ehemaligen Weinbauschule in Bernkastel-Kues nicht interessiert. TV-Foto: Klaus Kimmling

Bernkastel-Kues. Eigentlich wollte der Kreis Bernkastel-Wittlich seine Immobilie, in bester Lage in der Bernkasteler Altstadt gelegen, bereits im vorigen Jahr verkaufen. Doch auf Wunsch der Stadt Bernkastel-Kues hatte sie das öffentliche Bieterverfahren zurückgestellt. Die Stadt hatte selbst Interesse an der seit November 2010 leerstehenden Weinbauschule und dem insgesamt 2700 Quadratmeter großen Grundstück bekundet (der TV berichtete).

Jetzt kann jedermann mitbieten. Der Stadtrat hat in nichtöffentlicher Sitzung beschlossen, von einem Kauf Abstand zu nehmen.

Verkehrswert: 594 000 Euro



Die Frist zur Abgabe eines Kaufpreisangebotes endet am 30. April. Der Verkehrswert beträgt laut Gutachten 594 000 Euro. Wird dieser Betrag nicht erreicht, müssen nach Angaben der Kreisverwaltung die Kreisgremien entscheiden, ob ein neues Bieterverfahren angestrebt wird.

Laut Stadtbürgermeister Wolfgang Port hatte es Überlegungen gegeben, die Immobilie im Rahmen des "Vino-Sanitas"-Konzepts der Stadt zu nutzen. Dieses Konzept beinhaltet vier Schwerpunkte: den Bau eines Wellnesszentrums auf dem Kueser Plateau, den Umbau des Hotels Moselpark zu einem Sport- und Tagungshotel, die Einführung einer Gästekarte, die hochwertige Leistungen wie den Eintritt in das Wellnesszentrum beinhaltet, und den Verkauf von Produkten aus der Traube wie Cremes, Öle und Duftstoffe.

Zum Verkauf der Produkte soll, so Port, in Bernkastel-Kues ein Vertriebszentrum errichtet werden - die ehemalige Weinbauschule, entsprechend umgebaut, wäre eine Option gewesen. Doch bis zur Verwirklichung dieses Projekts werden noch einige Jahre vergehen. Zu viel Zeit, so Port, um jetzt bereits für eine entsprechende Immobilie Geld in die Hand zu nehmen. Port: "Wenn es wirklich mal so weit ist, werden wir schon was finden."

Nutzung mit Stadt abstimmen



Wer auch immer die ehemalige Weinbauschule kauft, er muss die vorgesehene Nutzung mit der Stadt und dem Kreis abstimmen. Gebäude und Grundstück befinden sich im Stadtsanierungsgebiet. Daher hat die Stadt ein Mitspracherecht bei der Nutzung. Der Käufer kann also nicht bauen, wie und was er will.

Unter anderem befinden sich auf dem Gelände ein Park mit alten Bäumen, der im Bebauungsplan ausgewiesen ist, und ein Kinderspielplatz.

Er selbst sei für alles offen im Sinne einer gesunden Stadtentwicklung, sagt Port. Es sollte möglichst etwas sein, was den Tourismus unterstützt. Ein Imagegewinn für die Stadt sei zum Beispiel ein Spitzenhotel. Laut Port gibt es Investoren, die Interesse an der Immobilie haben. Namen will er aber nicht nennen. sim

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