Stadt Wittlich: Busbahnhof ist sicher

Ist es für die Schüler am Wittlicher Busbahnhof (Zob) gefährlich oder nicht? Um das mittägliche Chaos zu bändigen und Unfällen vorzubeugen, wünschen die Grünen am Zob Absperrungen zwischen Mensch und Bus. Laut Stadtverwaltung ist das keine gute Idee, zudem sei der Zob sicher.

 Sicherheitsbarrieren wie hier in Daun fordern die Grünen auch für den Busbahnhof in Wittli´ch. Der Bau-und Verkehrsausschuss des Stadrats befasst sich heute mit dem Thema. TV-Foto: Mario Hübner

Sicherheitsbarrieren wie hier in Daun fordern die Grünen auch für den Busbahnhof in Wittli´ch. Der Bau-und Verkehrsausschuss des Stadrats befasst sich heute mit dem Thema. TV-Foto: Mario Hübner

Wittlich. Ein Dauerstreitthema ist der Zob in Wittlich: Um ihn herum ist die Verkehrssituation unübersichtlich, seine Lage und seine Gestaltung sind umstritten, sein Ruf ist nicht der Beste. Er bleibt ein ungeliebter Platz. Ungastlich und zugig ist er ohne Menschen, eng und unübersichtlich, wenn er sich füllt. Das ist mittags so, wenn Hunderte Schüler per Bus nach Hause wollen. Ist der Zob für sie ein gefährliches Pflaster? Ja, sagen die Grünen im Stadtrat. Natalie Vollmer hat deshalb für ihre Fraktion einen Antrag gestellt: Die Stadt möge prüfen, ob "Führungs- und Lenkeinrichtungen an den Bussteigen" helfen könnten, für mehr Sicherheit zu sorgen. Es geht um etwa einen Meter hohe Absperrungen, die die Bussteige von der Fahrbahn trennen, auf der die Busse fahren. In Höhe der Türen sind die Zäune unterbrochen, um dort das Ein- und Aussteigen zu ermöglichen. Natalie Vollmer ist Polizeibeamtin. Sie hat das mittägliche Gewusel oft selbt erlebt und gesehen, wie sich Schüler nicht nur auf den Busspuren drängen, sondern auch "vor, neben sowie hinter" fahrenden Bussen.

In ihrem Antrag für die Grünen-Fraktion schreibt sie, sie habe mit vielen Busfahrern gesprochen, für die die Situation "untragbar und auch persönlich sehr belastend" sei. Und: "Nur dem Zufall ist es bislang zu verdanken, dass lediglich leichte Verletzungen zu verzeichnen sind." Zudem fänden auch Eltern die "Einsteigesituation" verbesserungswürdig.

Die Stadtverwaltung findet das nicht. Sie teilt mit, aus Sicht von Norbert Gietzem von der Rhein-Mosel-Verkehrs-GmbH (RMV) inklusive der "Rückmeldungen der Busfahrer" sei der Zob "der sicherste Busbahnhof dieser Größenordnung in der Region, was auch von der Unfallhäufigkeit her bestätigt sei." Verglichen wurde der Zob mit Busbahnhöfen in Bitburg, Daun (Schulzentrum) und Bernkastel-Kues. Zwar führe die RMV keine Unfallstatistik, auch weil den Zob zusätzlich andere Busunternehmer anfahren. "Aber im Gegensatz zu den Vergleichsbusbahnhöfen war ich in Wittlich noch nie wegen eines Unfalls", sagt Norbert Gietzen, "Und Gitter sind absolut kontraproduktiv. Sie machen nur Sinn, wenn eine Busaufsicht dabei ist, weil sie die Rückzugsmöglichkeiten einschränken."

Die gewünschten "Metallbarrieren" würden die Fahrgäste am Zob "einpferchen", argumentiert auch die Stadtverwaltung.

Denn in Wittlich werden die Bussteige von zwei Seiten angefahren. Wenn dort links und rechts die zaunähnlichen Sperrungen stünden, hätten die Menschen dazwischen noch weniger Platz: "Der zur Verfügung stehende Aufstellbereich würde noch weiter eingeschränkt." Auch aus Sicht der Polizeiinspektion Wittlich sei "die Notwendigkeit von Führungs- und Lenkungseinrichtungen nicht gegeben".

Deshalb empfiehlt die Stadtverwaltung, gegen den Grünen-Antrag zu stimmen.

Der Zob ist Thema im Bau- und Verkehrsausschuss heute, Dienstag, 18.30 Uhr, im Stadthaus. Zuvor steht die Entwurfsplanung des Rathausneubaus auf der Tagesordnung.

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