STADTBILD

Zu unserem Bericht "Großes Denkmal oder Vier-Sterne-Haus" (TV vom 19. März) schreibt dieser Leser:

In Bernkastel tut sich was. Aus betriebswirtschaftlichen Gründen soll das historische Restaurant Altes Brauhaus renoviert und zum Vier-Sterne-Hotel umgebaut werden. Doch die untere Denkmalschutzbehörde stellt sich quer. Grundsätzlich: Historische Gebäude müssen erhalten bleiben, denn sie sind die architektonischen Perlen unserer Region. Diese unter Beibehaltung der historischen Substanz zu renovieren, ist eine große Herausforderung für die Besitzer solcher Immobilien. Was Herr Kettermann vorhat, ist vorbildlich. Er investiert unter Berücksichtigung der historischen Architektur viel Geld, das er als Familienbetrieb redlich verdient hat. "Hier wird ein Denkmal zerstört." sagt dazu Frau Werkhausen von der Unteren Denkmalschutzbehörde. Statt mit bürokratischen Scheuklappen das Vorhaben bis zur juristischen Entscheidung vor Gericht - was eine Verschwendung von Steuergeld wäre - zu boykottieren, sollte sie Herrn Kettermann konstruktiv und zielführend unterstützen. Jede Behörde hat Ermessungsspielräume, die man ausschöpfen kann. Mit dem Satz "Herr Kettermann hätte diese Immobilie mit sehenden Augen erworben, um größtmöglichen Profit zu erzielen" wird Frau Werkhausen in dem Bericht zitiert. Diese Äußerung ist unangemessen und nicht akzeptabel für eine Beamtin. Zudem ist sie mit einer solchen Denkweise die falsche Frau in dieser Behörde. Ihr ist wohl nicht bewusst, dass wir nicht in einer sozialistischen Planwirtschaft, sondern in freier Marktwirtschaft leben. Möglichst hohe Gewinne zu erzielen, ist legitim. Auch darüber sollte Frau Werkhausen mal nachdenken: Anders als die Schnellfressbuden á la McDonalds, die extrem Gewinne auf Kosten ihrer Mitarbeiter (Niedriglöhne) erzielen, schaffen die Familienbetriebe sozial verträgliche Arbeitsplätze und zahlen ihre Steuern vor Ort. Damit werden nicht zuletzt auch Arbeitsplätze und Pensionen in Behörden finanziert. Hans-Joachim Selzer, Bernkastel-Kues

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort