Stadtbummel-Infos, denn das Auge geht mit

WITTLICH. Den Schilderwald lichten und einheitlich aufforsten: So lautet grob eine Forderung für Wittlich-Stadt. Ein Konzept für neue, attraktivere, einheitliche Hinweise wurde nun dem Stadtrat vorgestellt. Das Zauberwort lautet Verkehrsleitsystem.

Sie haben ein prima Produkt, nur kaum einer kennt es. Was tun? Werben! Das fordert auch das "Maßnahmenhandbuch" von Wittlich, damit Besucher der Stadt sich besser zurecht finden und auf einen Blick erkennen, was Wittlich zu bieten hat. Die Grundsituation beschreiben die Cima-Gutachter: "Die Hinweisbeschilderung auf öffentliche Einrichtungen für Fußgänger und Radfahrer ist verbesserungsbedürftig." Der Besucher müsse besser "über die Historie und anderes Wissenswerte in der Stadt informiert werden".Drei Informationskreise für den Durchblick

Außerdem sollten überflüssige Schilder abgebaut werden. Damit aus dem Schilderwald ein gepflegtes Gärtchen wird, das man gerne besucht, will der Stadtrat erst einmal anpflanzen. Architekt Peter Assmann hat dazu ein Konzept entwickelt, das er am Donnerstag dem Stadtrat vorstellte. Es soll bei Autofahrern, Fußgängern, aber auch Radfahrern für einen besseren Durchblick sorgen. Rund 70 000 Euro würde es - grob geschätzt - kosten, finanziert aus dem Topf "Gestaltung Innenstadt". Drei "Informationskreise" sind das Grundgerüst. Dabei geht es, je näher der Stadtkern rückt, immer weiter ins Detail. Schritt eins: Bei der Einfahrt Richtung Zentrum soll auf einen Blick klar sein: Wo gibt es Parkplätze, wo liegt die Altstadt? Schritt zwei folgt an den Parkplätzen und Eingängen zur Altstadt auf Schaukästen mit Lageplan, fußläufigen Zielen oder näheren Details zur Altstadt. Drittens folgen dann die "Wegweiser Altstadt" mit Hinweisen auf historische Gebäude und ähnlichem als Text und Piktogramm. In "puritanischer Erscheinungsform aus strenger Gestaltung und einfachem Material" sollen sich die Wegweiser "unbeschwert und zurückhaltend ins Stadtbild einfügen, gleichzeitig aber einen Blickfang bilden", erklärt der Architekt. Dazu sagte Leo Kappes von der Stadtverwaltung in der Ratssitzung: "Es gibt den Vorwurf, man wird um Wittlich herumgeleitet. Und eine unserer Schlüsselmaßnahmen heißt Erreichbarkeit. Jetzt soll sich der Autofahrer von außen orientieren können, die Parkplätze finden und sich auf klarem Wege informieren, was es in der Stadt gibt. Dann können wir sagen: Wittlich ist zu finden." Bei der Vorstellung des Konzepts im Stadtrat betonte Architekt Peter Assmann: "Der äußere Ring ist für den motorisierten Verkehr, dann kommt ein Fußgänger- und Radfahrerleitsystem, das markante Punkte herausstellt. Die Informationen sollen - lesbar gebündelt - eine schnelle visuelle Übermittlung erreichen und über die Stadt berichten, damit sie nicht anonym bleibt."Anregung von Haltebucht bis zur "Entrümpelung"

Aus den Ratsreihen kamen in der anschließenden Diskussion vor allem Anregungen zum äußeren Ring: Man könne auf Haltebuchten an solchen Tafeln nicht verzichten, die Schilder sollten beleuchtet oder reflektierend sein, man solle sich auf einen "Willkommensgruß" mit dem absolut Notwendigen beschränken, ein Hinweis auf die Kostenfreiheit der Parkplätze sei notwendig, und generell müssten eine "Entrümpelung" des bisherigen Schilderwalds parallel laufen sowie unbedingt die Leitung der Radfahrer verbessert werden. Da die SPD beantragte, wegen Unklarheiten im Detail den Beschluss zu vertagen, sagte Bürgermeister Ralf Bußmer: "Ich bitte den Rat, das notwendige Abstraktionsniveau zu wahren." Es gehe um die "grobe Richtung, die große Linie", damit die Verwaltung endlich arbeiten könne: "Wir wollen die Zügigkeit der Maßnahme gewährleisten." Für eine Vertagung stimmte nur die SPD. Anschließend stimmte der Stadtrat grundsätzlich der vorgeschlagenen Konzeption zu. Der Bauausschuss wird beauftragt, über die Details zu beraten und abschließend zu entscheiden, damit die Maßnahme ausgeschrieben werden kann.

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