Stadtentwicklung

Zur Diskussion um die Neugestaltung des Parkplatzes in der Karrstraße (der TV berichtete mehrfach) erreichte uns diese Lesermeinung:

Welches vom Bürger entsandtes Ratsmitglied, das verantwortungsbewusst handeln will, lässt sich - ohne Belange und Wünsche einer Vielzahl von Bürgern zu berücksichtigen — vor den Investorenkarren spannen und riskiert, eine sinnvolle Entwicklung in der Unterstadt zu verhindern? Wollen die Befürworter im Stadtrat auf dem Karrstraßenparkplatz zusätzliche tote Schaufenster schaffen und weitere Leerstände produzieren? Damit ist kein Preis zu gewinnen. Die vorgesehenen Wohnungen sind sicherlich gut und gewinnbringend vom Investor zu vermarkten, eine Belebung der Innenstadt wird dadurch aber nicht erreicht. Der Platz in der Karrstraße sollte allen Bürgern gehören und nicht einem städtischen Grundstückserlös und einer privaten Investition zum Opfer fallen. Darüber hinaus ist es baurechtlich bindend, dass bei einer optimalen Auslastung des Gebäudes entsprechend viel Parkraum für Bewohner reserviert werden muss. Die bisher in den Raum geworfene Parkplatzanzahl ist eine Milchmädchenrechnung; sie hält einer Überprüfung nicht stand. Für die Besucher von Gastronomie, Einzelhandel, Kirche, Pfarrheim und Kindergarten wird Parken zum Glücksspiel. Die gewünschte, offene Vielzweckgestaltung, um die es eigentlich in der Karrstraße gehen müsste, ist bei der vorgesehenen Planung für alle Zeit, im wahrsten Sinne des Wortes, verbaut. Wenn es das Konzept der vier Fraktionen ist, die das Bürgerbegehren teilweise massiv abqualifizieren, sollte man sich Gedanken machen über die Wählbarkeit gewisser Bürgervertreter. Wir haben tolle Plätze in der Oberstadt mit Millioneninvestitionen erhalten und ausgebaut. Warum kümmert man sich nicht mit dem gleichen Engagement um den Parkplatz in der Karrstraße, den man - ohne Millionen und ohne privaten Investor - im Interesse aller Wittlicher attraktiv gestalten kann? Wenn ein Erfolg beim Bürgerbegehren Stillstand auf dem Platz in der Karrstraße bedeuten würde, der durch Blockade des Rats auf drei Jahre den Bürgerentscheid aushebeln kann, käme dies für mich einem schlechten Demokratieverständnis von Stadtrat und Bürgermeister gleich. Jan Eiring, Wittlich

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