"Wittlich hat's", das erste Plebiszit der Stadtgeschichte. So historisch bedeutend dieser Umstand für die Annalen der Stadt sein mag, so unfruchtbar ist das dazugehörige Bürgerbegehren inhaltlich. Die Parkplatzsituation in Wittlich ist luxuriös. Es gibt altstadtnahe Parkplätze in Hülle und Fülle. Der Stadtrat hat erkannt, dass das heruntergekommene Areal in der Karrstraße förmlich nach einer städtebaulichen Entwicklung schreit. Gleichzeitig und trotz der angesprochenen Parksituation legt man Wert auf den Erhalt der öffentlichen Parkplätze in der Karrstraße. Zum einen durch die Installation einer Tiefgarage, zum anderen durch eine effizientere oberirdische Anordnung der Parkplätze. Exemplarisch für eine effiziente Parkraumanordnung ist der erneuerte Schlossplatz. Die Parkfläche ist insgesamt kleiner geworden, dennoch weist der Parkplatz neun Parkplätze mehr aus, was einer Steigerung von rund 18 Prozent entspricht - ein Umstand, der den wenigsten bekannt ist. Stattdessen gewinnt man den Eindruck, dass einige Wutbürger alles daran setzen, ein Scheinproblem künstlich hochzustilisieren. Viel entscheidender als eine müßige und rückwärtsgewandte Parkplatzdiskussion ist die Entwicklung und Attraktivierung der Altstadt. Hier hat die Stadt in den vergangenen Jahren im Zuge des Konzepts "aktive Stadtzentren" einiges bewirken können. Zuletzt konnte ein Investor für die Sanierung der "Alten Posthalterei"gewonnen werden, welche in Verbindung mit der dort entstandenen Gastronomie einer der Besuchermagnete mit Synergiepotenzial für die Altstadt ist. Eine partielle Wohnbebauung in der Karrstraße brächte zusätzliches Leben in die Altstadt. Mehr Menschen, mehr Attraktivität und mehr Urbanität. Warum also den zukunftsorientierten Weg des Stadtrates nicht mitbeschreiten? Ist es nicht das, was Wittlich braucht? Deshalb: "Nein" zu Stillstand und Bauverbot. Josef Salfer, Wittlich