Events und Handel Ersatz zu finden, ist nicht leicht

Wittlich · Der plötzliche Tod ihres gemeinsamen Geschäftsführers stellt die Vereine Stadtmarketing Wittlich und Moseleifel Touristik vor große Probleme. 

 Der Wittlicher Veranstaltungskalender hat seine Fülle zu großen Teilen auch der Arbeit des Vereins Stadtmarketing Wittlich, den die Stadt Wittlich finanziell unterstützt, zu verdanken.

Der Wittlicher Veranstaltungskalender hat seine Fülle zu großen Teilen auch der Arbeit des Vereins Stadtmarketing Wittlich, den die Stadt Wittlich finanziell unterstützt, zu verdanken.

Foto: Christian Moeris

Der plötzliche Tod von Karsten Mathar (der TV berichtete), Geschäftsführer des Vereins Stadtmarketing Wittlich sowie der Moseleifel-Touristik, hat Mitte Mai viele Bürger, Mitarbeiter der Stadtverwaltung und insbesondere Vereinsmitglieder  schwer getroffen. „Es hat die Betroffenen in eine Art Schockzustand versetzt“, erklärte die Vereinsvorsitzende Claudia Jacoby vor wenigen Wochen. „Der Tod des Geschäftsführers hinterlässt tiefe Bestürzung und eine riesige Lücke, die schwer zu schließen sein wird.“

Aus organisatorischen Gründen und auch, „weil den Vereinsmitgliedern Anfang Juni nicht nach Feiern zumute war, mussten die Schlagertage abgesagt werden (der TV berichtete).

Gleiches Schicksal ereilte nun das für Ende Juni geplante Kino-Openair im Stadtpark – es wurde ersatzlos gestrichen. „Mathar hatte es so gut wie fertig geplant, aber es fehlte noch ein Film.“ Kurzfristig hätten die ehrenamtlichen Vereinsmitglieder die Planung nicht mehr zum Abschluss bringen können, sagt Jacoby. „Früher konnten wir immer sagen: ‚Karsten, mach mal’.“ Der Vereinsvorstand, allesamt selbstständige Ladeninaber, deren Arbeitskraft in ihren Geschäften gebunden sei, könnten ihren verstorbenen Geschäftsführer nicht ersetzen. „Die Aufgaben wurden zwar innerhalb des Vorstandes verteilt und viele Mitglieder haben ihre Hilfe angeboten, aber wir haben nicht die Zeit sowie die Erfahrung und das Know-How im Veranstaltungsmanagement.“ Tatsache sei, dass der Verein die Aufgaben von Karsten Mathar auf ehrenamtlicher Basis nicht erfüllen könne. Jacoby: „Deshalb muss eine Nachfolgelösung gefunden werden, und zwar schnellst möglich.“

Wie geht es also nun weiter? Das ist die große Frage, über die sich derzeit der Vereinsvorstand den Kopf zerbricht. Jacoby: „Unser verstorbener Geschäftsführer wird in der bisherigen Konstellation wohl nicht ersetzt werden. Mathar war als selbstständiger Unternehmer auf Werkvertragsbasis für den Verein Stadtmarketing Wittlich tätig. Er war nicht beim Verein angestellt.“ Daneben war Mathar auch noch Geschäftsführer der Moseleifel Touristik, die in den selben Räumlichkeiten am Wittlicher Marktplatz untergebracht ist, und für die sich beide Vereine die Miete teilen.

Träger des Tourismusvereins sind die Stadt Wittlich und die Verbandsgemeinde Wittlich-Land, die sich nun ebenfalls nach einer Lösung umsehen müssen. „Das war ein sehr verschachteltes und einzigartiges Unternehmen, das allerdings mit Herrn Mathar, der als selbstständiger Unternehmer selbst noch Personal angestellt hatte, super gelaufen ist“, sagt Rainer Stöckicht, Pressesprecher der Stadt Wittlich.  Jacoby: „Jemanden zu finden, der beides kann, ist beinahe unmöglich.“  Aber auch alles aufzudröseln und Ersatz zu finden, erklärt Stöckicht, werde sehr schwierig, denn Mathar habe ein tiefes Alleinwissen gehabt und das sei das Problem, wie sich jetzt nach und nach zeige.

Stöckicht: „Da werden jetzt Lösungsmöglichkeiten diskutiert. Es wurden aber noch keine Entscheidung getroffen.“

So kurze Zeit nach den Kommunalwahlen, die Gremien haben sich gerade erst neu konstituiert, sei das allerdings kein leichtes Unterfangen.

Jacoby: „Solch eine Lösung kann nur in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Wittlich gesucht werden. Entsprechende Gespräche haben bereits stattgefunden, Verein und Stadt stehen hier im engen Kontakt. Es zeichnen sich Lösungen ab, eine Entscheidung, wie es letztlich weitergehen soll, steht aber noch aus. Sie kann auch nicht übers Knie gebrochen werden, sondern bedarf eines abgestimmten und bedachten Vorgehens.“

Stöckicht bestätigt, dass es Überlegungen und Ideen dazu gebe, ob und wie die Stadt möglicherweise Aufgaben des Stadtmarketings übernehmen könne.

   Karsten Mathar, ehemaliger Geschäftsführer des Vereins Stadtmarketing, verstarb am 19. Mai im Alter von 51 Jahren. 

Karsten Mathar, ehemaliger Geschäftsführer des Vereins Stadtmarketing, verstarb am 19. Mai im Alter von 51 Jahren. 

Foto: Klaus Kimmling

Daneben erwägt der Verein Stadtmarketing auch eine externe Lösung, „wobei wir uns für die Organisation und Durchführung größerer Veranstaltungen externe Unterstützung einkaufen würden.“ Die Lücke, die der Tod von Karsten Mathar gerissen habe, zu füllen, sagt Jacoby, werde nicht leicht.

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