Stadtrat Bernkastel-Kues unterstützt Moselauenfest und Sommerbühne weiter - Stadt stellt 10 000 Euro bereit

Bernkastel-Kues · Mit Kulturevents Touristen locken - auf diese Strategie setzt Bernkastel-Kues weiterhin. Der Stadtrat hat daher beschlossen, die beiden Veranstaltungsreihen "Sommerbühne" und "Moselauenfest" auch im nächsten Jahr zu unterstützen.

 Die beteiligten Winzer in einem Boot: Voraussetzung für einen dauerhaften Erfolg des Moselauenfestes. TV_Fotos: Archiv/Clemens Beckmann

Die beteiligten Winzer in einem Boot: Voraussetzung für einen dauerhaften Erfolg des Moselauenfestes. TV_Fotos: Archiv/Clemens Beckmann

Foto: (m_mo )

Bernkastel-Kues. Trotz eines Defizits von 7592 Euro soll die Aktion Sommerbühne auch im nächsten Jahr in Bernkastel-Kues fortgesetzt werden. Das hat der Stadtrat in seiner Sitzung am Montagabend so beschlossen. "Sie können das als meinen Sponsoring-Beitrag für die Veranstaltungsreihe ansehen", sagt Veranstalter Frank Hoffmann, der die Konzertreihe seit fünf Jahren mit seiner Firma ComCept für die Stadt Bernkastel-Kues stemmt.

Denn der Anteil der Stadt an der Reihe, die von Juni bis August zehn Open-Air-Konzerte am Marktplatz, in den Moselauen und an weiteren Plätzen bot, ist gedeckelt: Es gab 2016 10 000 Euro Zuschuss, denselben Betrag gibt es auch im nächsten Jahr. Insgesamt kostete die Reihe in diesem Jahr 52 138 Euro, den größten Anteil davon machen die Gagen für 20 Bands und Vorbands (18 831 Euro) und die Kosten für die Organisation (11 658 Euro). Inklusive städtischem Anteil, Sponsorengelder (17 600 Euro) und dem finanziellen Beitrag der 33 Gastronomen, die sich beteiligen (14 500 Euro) und weiteren Einnahmen bleiben auf der Habenseite 44 546 Euro - also ein Minus von 7592 Euro.

Ob mit der Reihe Gewinn oder Verlust gemacht wird, bleibt nach wie vor unternehmerisches Risiko. Hoffmann, der selbst Mitglied des Stadtrates ist, will aber weitermachen: "Mir und meinen Mitarbeitern ist die Veranstaltungsreihe nach fünf Jahren ans Herz gewachsen. Wir haben lange darüber diskutiert und beschlossen, weiterzumachen." Hoffmann trug in der Sitzung die Bilanz der Sommerbühne vor.Belebung der Stadt


"Die Sommerbühne war zunächst vom Wetter geprägt. Wir haben jeden Donnerstag gezittert und am Ende hatten wir sechs gute Veranstaltungen, zwei verregnete und zwei halb-verregnete Veranstaltungen." Insgesamt hätten sich die Besucherzahlen aber jährlich gesteigert. Vor allem sei mit dem Donnerstagabendtermin eine Belebung der Stadt spürbar und das Image der Region werde gestärkt. Unter den Künstlern, die im Sommer auftraten, waren unter anderem Lisa Bund, Stagefire oder Didi Könen und Konsorten. Der Besucherkreis umfasse bis zu 60 Kilometer um Bernkastel-Kues, versicherte Hoffmann. Allerdings müsse man das Konzept für nächstes Jahr überdenken und eventuell statt an zehn aufeinander folgenden Donnerstagen jeweils donnerstags und freitags an fünf aufeinander folgenden Wochen Konzerte anbieten. Das könnte, so Hoffmann, die Kosten senken.

In der anschließenden Debatte lobten alle Fraktionen das Engagement von Hoffmann. Stadtbürgermeister Wolfgang Port war sich sicher: "Das kommt sehr gut bei den Leuten in der Stadt und auch bei den Besuchern an. Das ist eine Erfolgsstory." Guido Lotz stellte fest, dass sich das Event schon sehr gut herumgesprochen habe. Besonders der Donnerstag-Termin sei gut, da es keine Konkurrenz gebe, zumal an den Wochenenden an der Mosel ohnehin viel los sei. Robert Wies machte seinem Ärger über Trittbrettfahrer (Gastronomen, die sich nicht beim Sponsoring beteiligen) Luft: "Das muss finanzierbar sein. Es gibt aber Trittbrettfahrer. Da sollte man mal Ross und Reiter nennen!"

Gertrud Weydert hingegen warnte davor, die Veranstaltungsreihe auf fünf Wochen zu komprimieren. Wolfgang Port ließ schließlich offen, in welcher Taktung die Sommerbühne im nächsten Jahr stattfinden soll. Das müsse noch besprochen werden. Aber die 10 000 Euro werden auch im nächsten Jahr bereitgestellt. Eine weitere Veranstaltung, die in diesem Sommer ihre Premiere hatte, soll ebenfalls fortgeführt werden. Und zwar nicht erst - wie ursprünglich geplant - in zwei Jahren, sondern schon nächstes Jahr: Das Mosel-auenfest, das im Sommer in Kues am Moselufer stattfand und damit das traditionelle Kueser Straßenfest ablöste. Wolfgang Port: "Das Wetter war etwas unbeständig, aber wir hatten Glück. Wir sollten das nun jährlich in den Moselauen anbieten."

An vier Tagen wurde der Uferbereich zum Festplatz. Zwölf Winzer boten ihre Weine an, auf einer Bühne spielten mehrere Bands, Foodtrucks und eine Creperie sorgten für Verpflegung. Rund 10 000 Gäste zählte der Veranstalter BKS Events, den die Stadt mit 7500 Euro unterstützte. Das soll nun auch in den nächsten fünf Jahren so weitergehen. Auch nächstes Jahr soll es wieder Ende Juli, zu Beginn der Sommerferien, stattfinden. Die Meinung des Stadtrates war einhellig: Eine gute Sache, die ebenso wie die Sommerbühne, Bernkastel-Kues zu einem attraktiven Ort macht.Meinung

Tolles Angebot!
Mit den beiden Veranstaltungsreihen kann die Stadt Bernkastel-Kues auftrumpfen. Denn damit wird ein tolles Angebot bereits vor den üblichen spätsommerlichen Weinfesten an der Mosel geschaffen. Das Moselauenfest lockt auch Menschen aus der näheren Umgebung mit seiner gemütlichen Straßenfest-Atmosphäre. Dass ein Bernkasteler Unternehmer trotz eines Defizits die Sommerbühne weiterführt und das Minus in der Kasse sportlich als Sponsoring ansieht, das ist auch nicht alltäglich. Respekt dafür! hp.linz@volksfreund.de

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