Stahlwand gegen die Flut

TRABEN-TRARBACH. Es ist nicht zu übersehen: Die aufwändigen Bauarbeiten am Hochwasserschutz in Trarbach sind in vollem Gange. Mit schwerem Gerät setzen derzeit die Tiefbau-Arbeiter die stählerne Spundwand.

Wenn ein Hochwasserschutz gebaut wird, spielen sich die meisten Arbeiten unter der Erdoberfläche ab. Das ist jetzt sehr gut in Trarbach zu sehen. Die Firma Sonntag aus Dörth/Hunsrück, Spezialist für solche Projekte, hat schweres Gerät nach Trarbach geschafft. Ein großer Bagger mit einer drei Meter langen Ramme ist dabei das wichtigste Werkzeug. Derzeit werden die stählernen Spundwände neben der Mauer an der B 53 und Enkircher Straße gesetzt. Ein solches Teil ist vier Meter lang und wird etwa vier Meter tief in den Boden getrieben. Für die Ramme, die über eine Fliehkraft von 40 Tonnen verfügt, ist das kein Problem. Innerhalb von ein bis zwei Minuten ist ein solches Stahlteil, das später die Stadt vor dem Hochwasser schützt, im Untergrund.Stahlteil wird in den Boden vibriert

Die Ramme schlägt nicht das Eisenteil in den Boden, sondern vibriert es in die Erde hinein. Ein Messgerät überwacht dabei, dass die Vibrationen einen bestimmten Wert nicht überschreiten, damit angrenzende Gebäude nicht beschädigt werden. Die Arbeiten am Hochwasserschutz Trarbach sollen bis Ende des Jahres fertig sein, damit die Stadt vor einem möglichen Winterhochwasser bereits geschützt ist. Bislang war der Stadtteil Trarbach bis etwa einem Trierer Pegelstand von knapp unter 10 Meter vor der Flut geschützt. In Zukunft kann ein Hochwasser, das noch etwa einen halben Meter höher ist, aus der Stadt gehalten werden. Das heißt, 53 Wohngebäude und 17 Nebengebäude sind zusätzlich vor Hochwasser geschützt. Zuletzt war Trarbach im Januar 2003 überflutet worden. Mit dem jetzt im Bau befindlichen Hochwasserschutz wäre Trarbach damals trocken geblieben. Wegen der Bauarbeiten ist derzeit die Enkircher Straße als Einbahnstraße eingerichtet und kann nur noch in Richtung Brückenstraße befahren werden.

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