Standort stärken, aber wie?

MORBACH. Das Vorhaben der Gemeinde Morbach, sich mit den demografischen Veränderungen zu befassen, nimmt Formen an. Ein derzeitiger Arbeitsschwerpunkt ist das Standort-Marketing. Auch die Bevölkerung soll mit ins Boot. Eine Informationsveranstaltung zu diesen Themen findet morgen, Mittwoch, um 19.30 Uhr in der Baldenau-Halle statt.

Die Gemeinde Morbach stellt sich dem demografischen Wandel. Ein Thema, das für viele gesellschaftliche Bereiche eine große Rolle spielt - auch und gerade für die Wirtschaft in der Einheitsgemeinde. Dabei geht es laut Ralf Becker, im Rathaus Morbach, für das Thema zuständig, nicht nur darum, dass die Bevölkerung schrumpft und älter wird. Die Gemeinde stehe im Wettbewerb mit anderen Kommunen um die Kaufkraft der Bürger, Touristen und ansiedlungswilligen Firmen. Unternehmen müssen sich, was ihre Dienstleistungs- und Produktpalette angeht, auf die Bedürfnisse der älteren und auch in der Regel kaufkräftigeren Kundschaft einstellen. Dass die Zahl der Menschen auch im Hunsrück zurückgeht, kann gravierende Konsequenzen haben, beispielsweise, was die Besetzung von Arbeitsplätzen angeht. Schon heute fehlen Facharbeiter. Was hat die Gemeinde damit zu tun? "Wir wollen mit den Einzelhändlern und Firmen an einem Strang ziehen und gemeinsam mit ihnen den Standort Morbach stärken ", versichert Becker. Und zur Standortpolitik gehören auch Aspekte wie gute Schulen und attraktive Kindergärten, im Grund alles, was Morbach für Menschen attraktiv macht. Denn wenn Familien neu in die Einheitsgemeinde ziehen, kommt wieder neue Kaufkraft in die Region. Um herauszufinden, wie ortsansässige Firmenchefs den Standort Morbach beurteilen, hat die Gemeinde bei einem Institut, der "MarketingBeratung Dr. Eggers/MBE" in Lambrecht eine Befragung in Auftrag gegeben. Sie ist auch Bürgermeister Gregor Eibes wichtig: "Denn von ihren Investitionen hängen Arbeitsplätze und Wertschöpfung, also Einkommen, ab. Wir wollen den Standortmarketing-Prozess systematisch vorantreiben." 300 Firmen und große Vereine wurden angeschrieben. Die Initiative wird übrigens auch von den Unternehmern begrüßt, versichert Kurt Müllers vom Morbacher Gewerbe- und Verkehrsverein: "Auch für uns als Geschäftsleute ist es wichtig, die Lage richtig einzuschätzen. Jeder hat jetzt die Gelegenheit, seinen Beitrag dazu zu leisten." Und davon wird auch schon Gebrauch gemacht. Bis 11. Dezember können die Fragebögen bei der Gemeinde abgegeben werden. Ein "Arbeitskreis Wirtschaft" wird den Prozess begleiten. Daneben gibt es drei weitere Arbeitskreise mit den Themen "Bauen", "Energie/Umwelt" und "Soziales". Darin sollen Projekte und Vorgehensweisen entwickelt und umgesetzt werden. Um über den gesamten Prozess zu informieren, lädt die Gemeinde für heute, Mittwoch, 29., November, um 19.30 Uhr in die Baldenau-Halle zu einer Informationsveranstaltung ein.

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