Standortfrage bleibt umstritten

SIMMERN/ERBESKOPF. (iro/pk) Die öffentliche Debatte um den Standort der Hunsrück-Touristik GmbH im Rhein-Hunsrück-Kreis geht weiter. Diesmal forderte die dortige FDP in einer Kreistagssitzung, den Sitz der Regionalagentur vom Erbeskopf auf den Flughafen Frankfurt-Hahn zu verlagern.

Dass man im Hunsrück ein paar schöne Urlaubstage verbringen kann, davon bekommen die Fluggäste, die auf dem Flughafen Frankfurt-Hahn landen, viel zu wenig mit. Davon ist zumindest die FDP-Fraktion in Simmern überzeugt. Sie stellte in der jüngsten Kreistagssitzung einen Antrag, mit Schildern an den Straßen von und zum Hahn auf die reizvollen Ecken der Region hinzuweisen. "Es gelingt noch zu wenig, die Touristen hier bei uns zu halten. Wir preisen unsere Region nicht so an, wie es notwendig wäre", begründete Thomas Auler, FDP-Fraktionsvorsitzender, den Antrag. "Gäste, die auf dem Hahn landen, sehen anhand der Straßenschilder nicht, wie sie zum Rhein oder zur Mosel kommen. Die haben erst mal den Eindruck, sie sind in der Wallachei gelandet", fand Auler deftige Worte. Auf dem Hahn selbst fehle eine touristische Beratung für die Flugpassagiere. In diesem Zusammenhang griff Auler die Standort-Diskussion auf: Die Hunsrück-Touristik "müsste auf dem Hahn und nicht auf dem Erbeskopf sitzen", forderte er. Landrat Bertram Fleck setzte dem entgegen, dass touristische Beratung nicht Aufgabe der Hunsrück-Touristik sei, sondern Marketing. Fleck dämpfte die Erwartungen der Liberalen in zweierlei Hinsicht. Zum einen unterliegen Hinweisschilder ausführlichen Richtlinien. Zum anderen glaubt der Landrat, dass "nicht einmal ein Promille der Passagiere ohne genaues Ziel auf den Hahn kommt" und sich dann eventuell von Hinweistafeln an der Straße dazu verleiten lassen würde, in der Region zu bleiben. "Wir müssen vor allem in den Zielorten von Ryanair klar machen, dass sich ein Urlaub bei uns lohnt", propagiert Fleck eine andere Stoßrichtung für die Tourismus-Werbung. Reinhard Klauer von der CDU plädierte dafür, den Fokus auf die 82 Prozent der Passagiere zu richten, die den Hahn als Abflugort nutzen. Er pflichtete Auler allerdings bei, dass es "traurig ist, dass unsere Region touristisch auf dem Hahn nicht vertreten ist". Den Auftrag an die Verwaltung zu prüfen, ob und wie Hinweisschilder an den Straßen zum Hahn installiert werden können, erteilte der Kreistag einstimmig.

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