Wer 1999 den weltbekannten Mimen Milan Sladek in der Synagoge erlebt hat, wird diese eindrucksvolle Live-Performance niemals vergessen. Mit begeistertem Applaus wurden damals die Künstler verabschiedet. Zur Eröffnung der Wittlicher Kulturtage 2006 wird der slowakische Regisseur, Pantomime, Autor, Pädagoge, Theaterleiter, Maskenbauer und Maler Milan Sladek sein neues Projekt vorstellen: Comedy-Reflektionen auf den Pop-Art-Prinzen - wieder eine Begegnung der stummen Art mit dem Jazz und der Malerei. Andy Warhol, darunter versteht man nicht nur den Künstler, sondern auch den Begriff der "Rückkehr zum Objekt", den man gemeinhin mit der amerikanischen Pop-Art in Verbindung bringt: Marilyn Monroe im Siebdruck, die Campbell-Suppendose und die Cola-Flaschenbatterien. Warhol wurde durch seine Werke zu einem der bekanntesten bildenden Künstler auf dem Globus. Andy Warhol ist auch jener Andrew Warhola, dessen Eltern aus der Ost-Slowakei in die USA emigrierten. In Pittsburgh geboren, lebte er nach dem Tod des Vaters dort weiter. Milan Sladek ließ sich von einem Besuch im Pittsburgher Warhol-Museum inspirieren zu seiner Art der mimischen Interpretation des berühmten Landsmannes. Da begegnet dem Zuschauer ein vielschichtiger Pop-Artist inmitten einer mitunter schrill-hysterischen Welt, der auf komödiantische Weise über das Leben an sich, sein Leben im Besonderen und dessen Wurzeln reflektiert. Milan Sladek, der in über 40 Ländern der Welt die Entwicklung der modernen Pantomime maßgeblich beeinflusst hat, zeigt, dass der Körper denkt, fühlt, spricht. Milan Sladek freut sich nun besonders, die Fusion der Künste in der Zusammenarbeit mit Ali Haurand und Jiri Stivin als eine Begegnung des Jazz mit dem Bewegungsspiel der Pantomime zeigen zu können. Ebenso vielseitig wie das Instrumentarium, dessen sich Jiri Stivin bedient, sind seine musikalischen Interessen. In seiner tschechischen Heimat ein umjubelter Star, Flötist im Prager Symphonieorchester, anerkannter und hoch geschätzter Interpret der Renaissance- und Barockmusik, bewegt er sich gleichermaßen stilsicher in Jazz und Klassik. Er gilt international als einer der besten Jazzflötisten. Der Bassist Ali Haurand ist ein unermüdlicher Initiator und Inspirator, Leiter und Mitbegründer des European Jazzensembles. Ali Haurand am Bass und Jiri Stivin mit seinen Flöten, Klarinetten und Saxophonen unterlegen die Performance nicht nur, sie stacheln an, antworten und spielen Milan Sladek zu. Zusammen mit diesen außergewöhnlichen Musikern interpretiert der große Pantomime mit ausdrucksstarkem Tanz perfekt das Spiel mit Körper, Tönen und Farben. Freitag, 12. Mai, 20 Uhr, ehemalige Synagoge in Wittlich. Kartenvorverkaufsstellen werden noch bekannt gegeben.