Starke Stücke aus 100 Jahren

BENGEL. Schon vieles geleistet und dabei jung geblieben: Der Turn- und Sportverein Bengel hat am Wochenende mit einem Open–Air Konzert, Beach-Volleyball, einem Fußball-Jugendturnier, Tribong-Pinoy (philippinischem Tanz), Festgottesdienst, Festabend, historischer Ausstellung und Festzug seinen 100. Geburtstag gefeiert.

"100 Jahre Turn- und Sportverein Bengel - ein starkes Stück Vergangenheit und vor allem ein starkes Stück Gegenwart!" Die Schirmherrin, Landrätin Beate Läsch-Weber, brachte am Festabend die dreitätige Geburtstagsfeier des TuS auf den Punkt. Der Verein präsentierte sich dabei der Tradition von Turnvater Jahn verpflichtet - aber auch sehr offen für alle Sportinteressen des 21. Jahrhunderts. Erinnerungen in Stein geschlagen

Den Blick zurück ermöglichten eine Festschrift und die Ausstellung "100 Jahre TuS in Wort und Bild" mit in Stein geschlagenen Erinnerungen an die 17 Vereinsgünder vom 11. Juli 1905. Plakate der Turnfeste von 1908, 1913 und 1923, an denen die Bengeler teilnahmen, und die Auszeichnung für die beste Riege der Mittelstufe beim Turnfest in Zell, unterschrieben am 28. August 1932 vom Preußischen Minister für Volkswohlfahrt, dokumentierten die Bedeutung des alten TuS. Auf die von Turnvater Jahn begründete Tradition wiesen am Anfang des Festzugs die Fahnenträger hin - allen voran die TuS-Fahne mit den Jubiläumsauszeichnungen und den Erinnerungsfähnchen aller Deutscher Turnfeste. Am Ende des Zugs schloss die Turnriege um Willi Köberlein, den Turngauvorsitzenden, seit über 40 Jahren aktiver TuS-Turner und langjähriger Vorsitzender, den Kreis. Den Blick zurück lenkte auch der Festakt, mitgestaltet vom Wittlicher Blasorchester, mit den Ehrungen für langjährige Vereinsmitglieder. So wurden Walter Schaefer (70 Jahre Mitglied im Verein), Guenter Sausen und Josef Sausen-Wintrich (60 Jahre Mitgliedschaft) sowie Käthe Werner und Hans-Ewald Sausen (50 Jahre im Verein) ausgezeichnet. Ferner wurden 13 Mitglieder, die seit 40 Jahren dabei sind, geehrt, und 27 Mitglieder, die es alle auf 25 Jahre im Verein gebracht haben. Willi Köberlein wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Neben der Schirmherrin und dem Gauvorsitzenden gratulierten Sportkreisvorsitzender Manfred Neumann sowie seine Kollegen Hermann Heil vom Fußballverband und Thomas Klein vom Volleyball-Verband. "Unser TuS ist erwachsen aus der Geschichte, aus der Heimat und den darin lebenden Menschen", sagte Bürgermeister Walter Debald. Sein Kollege Otto Maria Bastgen (Verbandsgemeinde Kröv-Bausendorf) wies auf die "Fülle von Kameradschaft, Treue, Opferbereitschaft, Disziplin und Ausdauer, die im TuS steckt", hin. Von Nordic-Walking bis Damen-Gymnastik

Das war's aber dann auch, was am Geburtstagsfest den Blick zurück angeht: Zeitgemäß und modern hatte der junge Vorstand um Marcus Diedrich und Detlef Schwind die Geburtstagsfeier organisiert. "More than meets the eye", "Toxxis" und "Raskob-Rails" bescherten dem TuS beim Open-Air Konzert einen überfüllten Festplatz. Ob Nordic-Walking, Aerobic, Jugend-Fußball, Volleyball, Damen-Gymnastik oder die "Mukis" (Mutter-Kind-Turnen): 15 der 20 Gruppen im Festzug dokumentierten den modernen 500-Mitglieder-TuS des Jahres 2005 in einem 1000-Seelen-Ort. Beklagt wurde in Bengel das geringe Interesse am Festzug. "Man benutzt heute den Verein mehr als früher", bedauerte so mancher TuS-Aktive. Nur die TuS-Nachbarn aus Reil, Kinheim-Kindel und die Sponheimer Fechter vom VfL Traben-Trarbach waren im Zug mit dabei. Die Rachtiger hatten beim Festabend gratuliert. Und trotz herrlichen Wetters gab es nur in der Dorfmitte ein kleines Zuschauerspalier für die Aktiven, ansonsten hatten die Bengeler an diesem Nachmittag höchstens ihr Kaffeepäuschen auf die Terrasse entlang der Festzugstraßen verlegt.

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