Start der Abrissarbeiten "Auf dem Kalkturm"

Die Abrissarbeiten auf dem Lütticken-Gelände haben begonnen. Früher stand dort die chemische Fabrik von Alfred Ermann. Es gibt den Wunsch, mit einem Straßennamen an den Wittlicher zu erinnern.

Wittlich. (wek/sos) Nach dem Umzug der Firma Stahlhandel Heinrich Lütticken haben nun auf dem Gelände in der Kalkturmstraße die Abrissarbeiten begonnen: Verwaltungsgebäude, Lagerhallen, Schuppen machen Platz für das Baugebiet "Auf dem Kalkturm".

Dort sollen 24 Einzelhäuser und zwei Mehrfamilienhäuser entstehen.

"Ende Februar beginnt der Tief-, Straßen- und Kanalbau. Zum Ende 2009 werden die ersten Häuser, wenigstens in der Hülle, zu sehen sein", sagt der leitende Bauingenieur Ingolf Herlach: "Die ersten Verträge stehen vor dem Abschluss."

Doch zuerst ist Rainer Grünen, BSM-Bausanierung Leiwen, mit seinen Mitarbeitern gefragt. Schadstoffe und deren Entsorgung sind ihr Metier. Später werden 150 Menschen "Auf dem Kalkturm" leben.

Marianne Bühler gibt derweil einen Vorschlag weiter, dort eine Alfred-Ermann-Straße möglich zu machen.

Sie blickt zurück, denn auf dem Gelände wurde 1921 von den Brüdern Alfred und Otto Ermann die "Chemische Fabrik" erbaut. Dort wurden Schuhpflegemittel, Bohnerwachs und Putzmittel hergestellt.

In der Nazizeit wurde der Betrieb ,arisiert'." Alfred Ermann, der in einigen Wittlicher Vereinen zu Hause war, flüchtete nach Köln, dann nach Holland. Von dort wurde er mit seiner Frau nach Sobibor deportiert und ermordet. Sein Bruder Otto starb in Auschwitz; auch sein Bruder Willy wurde Opfer des Holocausts, nur Max Ermann, der vierte, überlebte. "Alfreds vier Söhne überlebten in Verstecken in Holland und emigrierten in die USA. Es wäre angebracht, eine Straße in dem neu zu bebauenden Gelände nach Alfred Ermann oder Otto und Alfred zu benennen", teilt Marianne Bühler mit: "Das wäre ein Gedenken an verfolgte Mitbürger am richtigen Ort. Der Sohn von Alfred Ermann, Ralf Ermann in New York, ist der eigentliche Initiator dieses Vorschlages."

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