Starthilfe für die Ausbildung

Jugendliche, die beim Übergang von der Schule ins Berufsleben Probleme haben, bekommen in Morbach schon ab dem kommenden Schuljahr eine spezielle Unterstützung. Die Schulsozialarbeiterin Kerstin Kettern wird diesen Aufgabenbereich übernehmen.

 Kerstin Kettern übernimmt künftig die Jugendberufshilfe. TV-Foto: Archiv/Ursula Schmieder

Kerstin Kettern übernimmt künftig die Jugendberufshilfe. TV-Foto: Archiv/Ursula Schmieder

Morbach. Auch wenn sich die Lehrstellen-Situation offenbar entspannt hat: Fakt ist, dass etliche junge Menschen beim Übergang von der Schule in einen Ausbildungsberuf Probleme haben. Die Schwierigkeiten sind unterschiedlicher Art. Sei es, dass die jungen Menschen sich nicht für einen Beruf entscheiden können, sei es, dass sie den Anforderungen eines Arbeitgebers nicht entsprechen, wie Morbachs Bürgermeister Gregor Eibes deutlich macht. Darüber hinaus sind viele Jugendliche noch in klassischen Rollenbildern verhaftet. "Für Mädchen kommt häufig nur der Beruf der Friseurin oder Verkäuferin infrage, während die männliche Jugend sich ausschließlich eine Ausbildung zum KFZ-Mechaniker vorstellen können", schildert Kerstin Kettern, Schulsozialarbeiterin an der Morbacher Hauptschule, in einem Kurzkonzept. Und das, obwohl es dieses Berufsbild in der altbekannten Form gar nicht mehr gibt. Jugendlichen dabei zu helfen, ihren Weg ins Berufsleben zu finden, den oft sehr allgemeinen Berufswunsch zu konkretisieren und eine realistische Vorstellung von einem erforderlichen Bildungsabschluss oder Notendurchschnitt zu vermitteln, all dies sind Aufgaben der Jugendberufshilfe. Vorschlag vom Arbeitskreis Soziales

Der Vorschlag, ein derartiges Projekt auch in der Einheitsgemeinde Morbach zu installieren, stammt aus dem Arbeitskreis Soziales, einer der vier Säulen des Morbacher Standortmarketings. Im Haupt- und Finanzausschuss sowie im Gemeinderat stieß der Vorschlag auf offene Ohren. Mit der Schulsozialarbeiterin, die an der Hauptschule lediglich halbtags beschäftigt ist, steht nach Auskunft von Eibes eine qualifizierte Kraft zur Verfügung. Und sie hat noch einen entscheidenden Vorteil. Aus ihrer Arbeit an der Schule kennt sie die infrage kommenden Schüler und deren Probleme bereits. Durch gezielte und individuelle Förderung von Jugendlichen sollen letztlich "qualifizierte Arbeitskräfte für den Wirtschaftsstandort Morbach" gewonnen werden, ist Eibes überzeugt. Die Kosten belaufen sich auf 5000 bis 10 000 Euro pro Jahr. Möglicherweise, so deutet Bürgermeister Eibes an, wird es einmalig eine EU-Förderung geben. Das Projekt soll zunächst auf zwei Jahre beschränkt sein. Nach einem Jahr wird Kerstin Kettern über ihre Erfahrungen im Gemeinderat berichten, so ist es derzeit geplant.

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