Startschuss für die Dorfmoderation

Startschuss für die Dorfmoderation in Berglicht: In einer Auftaktveranstaltung im Dorfgemeinschaftshaus wurden den Bürgern die Ergebnisse der Fragebogen-Aktion vorgestellt. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse und vor allem auch die Einschätzungen und Ideen der Dorfbewohner sollen nun in Arbeitskreisen besprochen und möglichst dann auch umgesetzt werden.

 Ortsbürgermeister Gerhard Oberweis (Mitte) bei der Auftaktveranstaltung zur Dorfmoderation in Berglicht mit den Planern Anke Esselin und Nils Osterwalder vom Planungsbüro B.K.S. in Trier. TV-Foto: Dieter Junker

Ortsbürgermeister Gerhard Oberweis (Mitte) bei der Auftaktveranstaltung zur Dorfmoderation in Berglicht mit den Planern Anke Esselin und Nils Osterwalder vom Planungsbüro B.K.S. in Trier. TV-Foto: Dieter Junker

Berglicht. Für die kommende Arbeit in den einzelnen Arbeitskreisen gibt es schon genügend Ideen und Vorschläge aus den Reihen der Dorfbewohner. Denn in den Fragebögen, die seit Mai im Dorf im Umlauf waren, wurde ungeschminkt gesagt, wo die Einwohnern der Schuh drückt im Dorf, aber auch, welche Verbesserungsvorschläge es gibt und wo die Bürger Handlungsbedarf sehen.

Schlechte ÖPNV-Anbindung, fehlende Einkaufsmöglichkeiten, schlechter Handy-Empfang und langsamer Internet-Zugang, mehr Hilfe für Senioren, mehr Angebote für Kinder und Jugendliche, einen Spielplatz und kulturelle Veranstaltungen - die Palette ist riesig, die von den Dorfbewohnern angesprochen wurde. So meinten 78 Prozent der Befragten, dass das Ortsbild verbessert werden könnte, über 60 Prozent sagten das auch bei der Ortsrandgestaltung. 79 Prozent äußerten sich unzufrieden mit dem Angebot bei der Versorgung, so bei Fahrdiensten für Senioren oder den Freizeitangeboten. Viele sprachen sich für eine bessere Anbindung an die Mittel- und Oberzentren der Region aus. Und vor allem die Senioren in Berglicht äußerten die Befürchtung, dass die ärztliche Versorgung nicht ausreichend gewährleistet sei.

Doch nicht nur Kritik wurde geäußert, den Dorfbewohnern gefällt auch Vieles. So sind 80 Prozent der Befragten mit dem Wohnumfeld zufrieden und loben die gute Nachbarschaft. Ebenso äußern sich 54 Prozent positiv über das gesellschaftliche Angebot, die Vereine, die Gastronomie. Viele der Befragten könnten sich auch alternative Wohnformen wie ein Mehrgenerationenhaus oder betreutes Wohnen vorstellen. Angesichts der demografischen Entwicklung sicher auch wichtige Erkenntnisse. "Dies alles kann nun in den kommenden Wochen genutzt werden", freute sich Stadtplaner Nils Osterwalder vom Trierer Planungsbüro B.K.S., das diese Dorfmoderation fachlich begleitet.

Nun sollen beim nächsten Treffen am 25. August die Arbeitskreise gebildet und die Themenschwerpunkte festgelegt werden. In diesen Gruppen geht es dann bis Spätherbst um Lösungsvorschläge, die anschließend auch im Gemeinderat Thema sind. "Ich freue mich darauf, wenn es jetzt losgeht, auch wenn ich mir sicher bin, dass auf uns viel Arbeit zukommt", meinte Bürgermeister Gerhard Oberweis bei der Auftaktveranstaltung. Dabei ist er aber überzeugt: "Ich weiß, dass wir auf dem richtigen Weg sind." Das zeige das große Interesse an diesem Projekt im ganzen Dorf. Rund 40 Bürger waren ins Dorfgemeinschaftshaus zur Auftaktveranstaltung gekommen, darunter auch viele Jugendliche. Und immerhin 21 Bürger haben sich schon bereit erklärt, in den Arbeitskreisen mitzuarbeiten.

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