Staubfreie Luft, prekäre Finanzlage

Mit einem Vermögenshaushalt von mehr als 900 000 Euro und Schulden, die sich auf die 800 000 Euro zubewegen, sieht die Gemeinde Burgen dem Abschluss der jahrelangen Kanal- und Straßenbauarbeiten entgegen.

 Noch vor wenigen Wochen haben Baumaschinen und holprige Behelfsstraßen das Bild in Burgen bestimmt . Doch inzwischen sind die Bagger vorerst abgerückt und Straßen wie die Poststraße präsentieren sich in einem für einen Urlaubsort angemessenen Licht. TV-Foto: Ursula Schmieder

Noch vor wenigen Wochen haben Baumaschinen und holprige Behelfsstraßen das Bild in Burgen bestimmt . Doch inzwischen sind die Bagger vorerst abgerückt und Straßen wie die Poststraße präsentieren sich in einem für einen Urlaubsort angemessenen Licht. TV-Foto: Ursula Schmieder

Burgen. (urs) Allmählich zeichnet sich ein Ende der Kanal- und Straßenbauarbeiten in Burgen ab. Im kommenden Jahr stehen lediglich noch "Im Herrenfeld" und "Feidelweg" auf dem Plan. Dann können die Bürger endlich wieder aufatmen. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Denn Bagger waren in den vergangenen Jahren praktisch überall im Einsatz, und folglich gab es auch im ganzen Dorf Staub. Nach Abschluss der beiden 2009er Projekte verfügen dafür aber alle Häuser über neue Wasser- und Abwasseranschlüsse, betont Ortsbürgermeister Rainer Grasnick in der jüngsten Haushaltsberatung. Burgen sei dann endlich komplett dorfgerecht ausgebaut.Aktuell schlagen die Bauaktivitäten der Gemeinde mit rund 920 000 Euro im Vermögenshaushalt zu Buche. Dickster Einzelposten sind 305 000 Euro für die Erschließung des Neubaugebietes "In der Pfingstwiese". Parallel dazu investiert die Gemeinde 260 000 Euro in den Ausbau von Schul- und Poststraße sowie "Auf der Huf". Je rund 100 000 Euro werden restliche Arbeiten an den innerörtlichen Kreisstraßen kosten sowie die Gestaltung von fünf Flächen im Ort - darunter eine am Friedhof. Dass Burgen für die Verschönerungen einen Zuschuss von 67 000 Euro erhält, unterstreicht laut Grasnick nur, dass es sich hier um keinen Luxus handelt, sondern um sinnvolle und wichtige Arbeiten. Restliche Arbeiten stehen zudem an für die Erschließung des Baugebietes "Am Sportplatz" (36 000 Euro) und der "Biertzwies" (6000 Euro) sowie an Berg- und Fahlserstraße und "Zum Kirchberg" (74 000 Euro).Weitere 35 000 Euro fließen in die Tilgung von Krediten. Denn die Schulden der Gemeinde zeigen zu Beginn des Haushaltsjahres einen Stand von 776 000 Euro auf. Steuerhebesätze und Gebühren werden zwar nicht erhöht. Doch die finanzielle Situation infolge der enormen Infrastrukturverbesserungen drückt natürlich schon. Grasnick bedauert vor allem, dass Burgens Defizit erneut angestiegen ist. Im Verwaltungshaushalt fehlen bei Einnahmen von 480 000 Euro rund 227 000 Euro zur Decken der Ausgaben (rund 707 000 Euro). Im Minus enthalten ist das Vorjahres-Defizit von 155 000 Euro. Voraussichtlich etwas geringer wird das für 2007 erwartete Defizit ausfallen. Nachdem von 174 000 Euro ausgegangen wurde, werden es voraussichtlich 30 000 Euro weniger sein. Vor diesem Hintergrund ärgern Grasnick vor allem die an Verbandsgemeinde und Kreis zu zahlenden Umlagen. "Trotz unserer prekären Finanzlage haben wir für 2008 fast 50 000 Euro mehr an Umlagen zu zahlen als noch 2005", kritisiert der Gemeindechef. Gleichzeitig habe die Verbandsgemeinde den Antrag der Gemeinde auf einen Zuschuss von 3000 Euro für die Turnhallenunterhaltung abgelehnt.Glücklicherweise ist zumindest die Einkommenssteuer um 21 000 Euro gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Allerdings wird dieses Plus von den infolge der schrumpfenden Bevölkerung rückläufigen Schlüsselzuweisungen aufgezehrt. Dankbar ist Grasnick für das ehrenamtliche Engagement der Bürger. Der Heimatverein habe zum Beispiel "immens hohe Kosten" beim Neubau der Grill- und Schutzhütte übernommen. Außerdem kümmerten sich etliche Bürger um öffentliche Anlagen, Beete oder Blumenkästen. Solche Bürger, "die etwas mehr tun als ihre Pflicht", brauche die Gemeinde, hofft Grasnick, dass die Zahl der engagierten Burgener noch zunehmen wird.

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