Steile Karriere in Wittlich

WITTLICH. Bei Goodyear in Luxemburg begann Francois Delé vor 20 Jahren seine berufliche Laufbahn. Nun ist der 44-Jährige zum Produktionsleiter im Werk Wittlich berufen worden. Delé löst Alexander Bleider ab, der neuer Produktionsdirektor im Werk Philippsburg wurde.

In nur vier Jahren hat es der Luxemburger Francois Delé im Dunlop-Werk Wittlich weit gebracht. Erst oblag ihm die Leitung der Reifenfertigung, dann stieg er zum Produktionsleiter auf, und ab November ist er Produktionsdirektor. So heißen die Werkleiter bei der Firma Goodyear, die 1999 mit 75 Prozent bei den europäischen Werken des Reifenherstellers Dunlop eingestiegen ist.Mentalität ähnlich wie in Luxemburg

Francois Delé ist Maschinenbau-Ingenieur und lebt mit seiner Frau Christine und seinen beiden Kindern in Esch-sur-Alzette (Luxemburg). Er liebt Fußball, Musik und liest gerne Bücher. Seit vier Jahren arbeitet der 44-Jährige im Wittlicher Dunlop-Werk und fühlt sich dort pudelwohl: "Die Mentalität der Menschen ist in Luxemburg und Wittlich ähnlich", meint er. "Sie sind sehr offen und manchmal auch sehr sensibel." 1983 begann die Laufbahn des Ingenieurs im Drahtwerk von Goodyear in Luxemburg.Hervorragendes Jahr trotz Konjunkturflaute

Großen Wert legt der neue Werks-Chef auf das Arbeitsklima und die Arbeitssicherheit. "Das Umfeld muss stimmen, schließlich verbringen die Mitarbeiter ein Drittel ihrer Zeit auf der Arbeit." Die Leute seien stolz auf ihre Firma, und das solle auch so bleiben. Delé ist stolz darauf, dass das Wittlicher Werk trotz der ungünstigen konjunkturellen Rahmenbedingungen seine Konkurrenzfähigkeit unter Beweis gestellt hat. 2003 werde ein hervorragendes Jahr. Dennoch, so Delé, dürfe man sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen: "Wir müssen es jedes Jahr besser machen, denn die Konkurrenz schläft nicht." Die Wittlicher Produktionsstätte hat sich im Konzern vor allem durch die hoch motivierten Mitarbeiter, die hervorragende Produktqualität und das flexible Reagieren auf Kundenwünsche einen Namen gemacht. Das sind die größten Trümpfe im Wettbewerb mit den Billiglohnländern. Zur Zeit wird auf dem Wittlicher Dunlop-Gelände eine riesige, 30 000 Quadratmeter große Fläche planiert. Dort baut der Konzern ein Lager für LKW- und Motorradreifen, die im Westen Europas ausgeliefert werden. Anfang nächstes Jahres soll das Reifenlager den Betrieb aufnehmen. "In spätestens 24 Stunden soll ein Besteller die Reifen haben", erläutert Francois Delé. Auch ein Pannen-Service gehört zum Lieferumfang. Dunlop unterhält ein weiteres Lager für PKW-Reifen in Philippsburg. Während Dunlop unter japanischer Führung (Sumitomo) Reifen für Autos und Lastwagen herstellte, verfolgt Goodyear die Strategie, ausschließlich in LKW- oder PKW-Fabriken zu produzieren. Deshalb wurde in Wittlich Mitte 2002 die Produktion auf LKW-Reifen umgestellt. Die Mitarbeiterzahl liegt zur Zeit bei rund 900, eine Zahl, die seit Jahren relativ konstant ist. Dunlop ist damit neben der Firma Oetker der größte Arbeitgeber in der Kreisstadt.

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