"Stella" rudert Flößern davon

Neben dem Wettstreit der "Stella Noviomagi" mit einem Floß hat beim dritten Weinschiff-Fest auch eine Delegation römischer Legionäre für Stimmung gesorgt - und natürlich jede Menge Musik.

 Im Nu liegt sie vorne, die „Stella Noviomagi“, die sich vor ihrem Heimathafen Neumagen-Dhron einen Gaudi-Wettstreit mit dem Floß „Emssaga“ lieferte. TV-Foto: Ursula Schmieder

Im Nu liegt sie vorne, die „Stella Noviomagi“, die sich vor ihrem Heimathafen Neumagen-Dhron einen Gaudi-Wettstreit mit dem Floß „Emssaga“ lieferte. TV-Foto: Ursula Schmieder

Neumagen-Dhron. Warten auf den Wettstreit ist nicht angesagt. Etliche Besucher schippern schon mal los per Weinschiff, der "Stella Noviomagi", oder per Floß. Die 75-jährige Holländerin Toos Kostarink findet die Floßfahrt fantastisch: "Sehr schön und gemütlich." Anfangs seien sie mit der Strömung über den Fluß, zurück dann per Motor, erzählt Petra Neumann aus Wuppertal.

Die "Emssaga" ist von Rheine aus nicht durchweg auf dem Wasserweg zur Mosel gefahren. Kurz vor Neumagen wurde sie zusammengebaut. "Wir fahren auf Flüssen in ganz Deutschland", erzählt Jörg Streiter, eines von 39 Vereinsmitgliedern, die mit fast 30 Mann nach Neumagen gereist sind. Die Idee für den Floßbau sei vor 25 Jahren geboren worden. Die heutige "Emssaga IV" sei in Teilen älter als zehn Jahre.

Doch am Alter liegt es nicht, dass sie beim Heimspiel der "Stella" unterliegt. Im Wettstreit ist sie von vorneher ein chancenlos. Denn die Flößer mit ihren acht langen Staken sind in der um einige Meter tieferen Mosel auf die Strömung angewiesen. Die 20 Stella-Ruderer hängen ihre Gäste daher locker ab. Für die Besucher ist das jedoch nebensächlich. "Rudern geht eben schneller, als sich mit der Strömung treiben zu lassen", kommentiert Josée Heij aus Luxemburg. Aber hier gehe es ja um den Spaß: "Schön, dass so etwas gemacht wird."

Nach dem Wettstreit drängen die Besucher wieder auf Weinschiff oder Floß. Die Leute wollten ja nicht nur zuschauen, sondern auch mitfahren, weiß Michael von Scotti, Vorsitzender des Fördervereins Neumagener Weinschiff. Die Fahrten seien zudem kostenlos, Spenden jedoch willkommen. Denn die Unterhaltung der Stella mit ihren fünf Kapitänen sei teuer. "Es braucht viel Geld, sie fit zu machen, und auch während des Winterquartiers", bestätigt Bürgermeisterin Christiane Horsch.

Doch nicht nur die Schiffe haben das dritte Weinschifffest bestimmt. So patrouillierten römische Legionäre unentwegt über das Gelände mit dem von ihnen aufgeschlagenen Lager. Und in den Abendstunden war Musik angesagt - mit örtlichen und mit weit angereisten Akteuren. Nach "Weinschiff meets Rock" am Freitag hat am Samstag die Band "Twenty Up" ihren 30. Geburtstag mit einem Feuerwerk gefeiert. Mit dabei waren "Stargate" und Billy-Joel-Imitator Lothar Stadtfeld, ein Dhroner, der in der Musikbranche Karriere gemacht hat.

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