Stellmacher und Sägewerker

Während hinter dem Weipe rather Holzmuseum das Mehrzweckhaus für Feuerwehr, Jugend und Museumslager sichtlich Fortschritte macht, ebnet ein Zuschuss aus Mainz den Weg für ein weiteres Holzgebäude, in dem Stellmacherwerkstatt und Sägewerks-Horizontalgatter unterkommen sollen.

 Leo Emmerich (links) von der Emmerichs-Mühle bei Bischofsdhron erläutert Architekt Peter Schmitt die Funktionsweise des Horizontalgatters, das auf dem Gelände des Weiperather Holzmuseums wieder neu aufgebaut werden soll.TV-Foto: Ursula Schmieder

Leo Emmerich (links) von der Emmerichs-Mühle bei Bischofsdhron erläutert Architekt Peter Schmitt die Funktionsweise des Horizontalgatters, das auf dem Gelände des Weiperather Holzmuseums wieder neu aufgebaut werden soll.TV-Foto: Ursula Schmieder

Weiperath. Mit der Bewilligung eines Landeszuschusses erhält das Hunsrücker Holzmuseum endlich grünes Licht für ein seit Jahren gehegtes Wunschprojekt. Denn in dem geplanten Holzgebäude sollen gleich zwei historische Anlagen unterkommen, die schon seit Jahren nur noch auf den Umzug warten. Zum einen die mehr als 100 Jahre alte Gonzerather Stellmacherwerkstatt, die Zimmermann Benno Berneck von seinem Großvater Fritz Eiserloh geerbt hat. Zum anderen das Horizontalgatter der Bischofsdhroner Emmerichs-Mühle, einem Sägewerk, das laut Leo Emmerich einst unter anderem für Stellmacher geschnitten hat. In dem bewilligten Zuschuss von 104 500 Euro steckt allerdings auch ein Betrag für das neue Museumslager. Mit Räumen für Feuerwehr und Jugend ist dieses gleich nebenan im neuen Mehrzweckgebäude am Entstehen.

Laut Morbachs Bürgermeister Gregor Eibes wird der Bauausschuss abwägen, wie es weitergeht. Danach gehe es dann an die Umsetzung des Vorhabens. Er persönlich gehe davon aus, "dass in diesem Jahr noch begonnen wird".

Die gesamte Investitionssumme für das Museum - also für Holzgebäude und Lagerraum - beläuft sich laut Eibes auf 210 000 Euro. Rund 117 000 Euro davon entfallen auf das Holzgebäude sowie Abbau von Gatter und Werkstatt und Wiederaufbau vor Ort. Die abgesehen vom Zuschuss benötigten Mittel sind laut Eibes im Haushalt der Gemeinde bereits vorgesehen.

Wahrscheinlich geht es noch in diesem Jahr los



Museumsleiter Michael Pinter ist erleichtert, dass der Bau nun endlich realisiert wird. Die ersten Überlegungen lägen schon Jahre zurück. Damals habe die Planung des eigentlichen Museumsgebäudes "noch in den Kinderschuhen" gesteckt. Zeitweise sei sogar erwogen worden, Werkstatt und Gatter dort einzubauen. Doch dann sei die Erkenntnis gereift, dass eine eigene Anlage die bessere Variante wäre. Nach Ablehnung eines ersten Zuschussantrags über die regionale Wirtschaftsförderung sei dem Antrag über das Dorferneuerungsprogramm nun Erfolg beschieden.

Errichtet werde das Holzgebäude hinter dem Museum. Allerdings nicht unmittelbar neben dem Multifunktionsneubau, sondern im Anschluss an den Giebel des Privathauses Sutter. Für den Baubeginn sei schon alles vorbereitet, verweist Pinter auf den genehmigten Bauplan und die Genehmigung für einen vorzeitigen Baubeginn. Nur die Ausschreibungen seien noch auf den Weg zu bringen, ist auch er optimistisch, dass es noch in diesem Jahr losgeht. Die Arbeiten würden teils von Firmen, teils in Eigenleistung ausgeführt. Für den hölzernen "Skelettbau" sei sogar schon ein Teil der Bretter geschnitten. Eine "technische Herausforderung" sieht Pinter im Ab- und Aufbau des Horizontalgatters: "Das soll ja eine Einrichtung werden, die arbeiten, also Holz schneiden kann. Dass Leo Emmerich beim Aufbau helfen will, weiß er daher sehr zu schätzen: "Er kennt die Anlage 150-prozentig und weiß, wo jede Schraube ist."

Der Bauausschuss befasst sich mit dem Thema am Donnerstag, 11. September, um 19.30 Uhr, im Sitzungssaal des Rathauses.

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