STICHWORT

AUSLANDSADOPTIONEN: Die Zahl der Auslandsadoptionen in Deutschland betrug im Jahr 2002 1919, das ist ein Drittel der Adoptionen in Deutschland insgesamt (5668). 1011 der adoptierten ausländischen Minderjährigen kamen aus dem europäischen Ausland (darunter 290 aus der Russischen Föderation und 97 aus Polen), 518 aus Asien, 236 aus Nord- und Südamerika sowie 146 aus Afrika.

Immer mehr Adoptionswillige in Deutschland lassen sich Kinder im Ausland vermitteln. Hintergrund dafür sind die einerseits geringe Zahl der im Inland zur Adoption vorgemerkten Kinder und die andererseits stark gestiegene Zahl adoptionswilliger Ehepaare und Einzelpersonen. Für letzteres wird eine höhere Unfruchtbarkeitsrate durch Umwelteinflüsse, Stress und das höhere Alter der Gebärwilligen als Ursache diskutiert. Um die Rechte der Kinder zu wahren und dem internationalen Kinderhandel entgegenzuwirken, haben mittlerweile mehr als 50 Staaten das Haager Adoptionsübereinkommen im Verhältnis zu Deutschland akzeptiert. In Deutschland gilt es seit 2002. Es stellt sicher, dass die Vermittlung von Kindern in den Vertragsstaaten durch staatlich kontrollierte Stellen erfolgt und vereinfacht für diese Länder das Adoptionsverfahren. Die zuvor benötigte Nachadoption in Deutschland entfällt in der Regel. Um ganz sicher zu gehen, rät die Gemeinsame Zentrale Adoptionsstelle Rheinland-Pfalz und Hessen in Mainz zu einem gerichtlichen Feststellungsverfahren in Deutschland.

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