Stiftung ist noch nicht vom Tisch

Lötzbeuren · Der Ortsgemeinderat Lötzbeuren hat sich auf die wichtigsten Vorhaben für das Haushaltsjahr 2013 festgelegt. Zentrales Projekt ist nach wie vor ein lebendiges Dorf mit einer pulsierenden Ortsmitte. Das soll mit Hilfe einer Stiftung langfristig auf sichere Füße gestellt werden.

Lötzbeuren. Der Bau einer Grillhütte steht seit langem auf der Wunschliste. Doch selbst das ist vorerst zurückgestellt. "Weil uns die Innenentwicklung wichtiger ist", begründet Lötzbeurens Ortsbürgermeister Klaus Reitz. Der Rat wolle in erster Linie Ideen für eine Belebung der Dorfmitte auf den Weg bringen: "Das ist für uns ein ganz wichtiges Thema." Wie berichtet will der Rat eine Stiftung gründen (siehe Extra). Die Kommunalaufsicht sieht das zwar kritisch und will nur eine Stiftung aus privaten Spenden, wie dem ererbten Haus, genehmigen. Doch Reitz will weiter das Gespräch suchen: "Das ist für mich die Urform der Demokratie."
Außerdem sei seitens der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier Unterstützung signalisiert worden. Ziel ist die Umwandlung eines zentralen Gebäudeensembles mitsamt dem ererbten Haus in ein Mehrgenerationenprojekt. Insgesamt könnten vier Gebäude sowie eine freie Fläche in das Konzept eingebunden werden. Denkbar sind laut Reitz ein Kinderspielplatz, ein kleiner Garten, ein Café wie in einer ausgebauten Scheune oder auch Wohnungen für Urlauber oder Studenten. Bürger und Gäste sollten sich dort treffen und aufhalten können: "Da muss was Innovatives passieren - da muss Leben rein." Bis es so weit ist, werden Angebote wie ein Flohmarkt am 29. September dorthin einladen. Parallel zu Gesprächen mit Architekten, die mögliche Nutzungsvarianten ausarbeiten, laufen Vorbereitungen für kleinere Vorhaben in 2013.
Am Friedhof sollten Wege erneuert und das Urnengrabfeld erweitert werden. Außerdem ist ein Bouleplatz geplant, und die mobile Bühne der Gemeindehalle soll erweitert werden. Mit Leerrohren für Glasfaserkabel will die Gemeinde zudem den Weg für eine schnelle Datenleitung (DSL) ebnen. Bereits gut angenommen wird die Initiative der Gemeinde, Hausrenovierungen zu fördern. Wer ein vor 1965 gebautes Haus kauft und mindestens 30 000 Euro investiert, erhält zehn Prozent der Renovierungskosten von bis zu 80 000 Euro. urs
Extra

Stiftung: Ein der Gemeinde vererbtes Haus in Lötzbeuren hat den Anstoß gegeben. Das Fachwerkhaus, das älteste Haus im Dorf, sowie Rücklagen in Höhe von 500 000 Euro sollen den Grundstock einer "Stiftung Lötzbeuren" bilden. Die knapp 500 Bürger zählende Kommune kann sich das leisten. Verfügt sie doch über rund 1,85 Millionen Euro Rücklagen. Der Großteil davon stammt aus dem Waldverkauf für den Flughafen Frankfurt-Hahn. 936 000 Euro erhielt die Gemeinde dafür. Da von Stiftungsvermögen der Zuwachs wie etwa aus Zinserträgen abgeschöpft werden kann, würde das Vermögen der Gemeinde erhalten bleiben. Über die Verwendung der Erträge soll ein Stiftungsrat entscheiden. urs

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