Still und leise Arbeit beendet

DEUSELBACH. Weiter Ärger um die Mess-Stelle in Deuselbach: Seit April weiß man, dass die Tage der Mess-Stelle des Umweltbundesamtes (UBA) gezählt sind. Die Messreihen sind in der Zwischenzeit eingestellt. Doch weder in Deuselbach, noch in Thalfang weiß man, wie es konkret weitergeht.

Ortsbürgermeister Reinhard Manz ist auf das Umweltbundesamt in Berlin nicht gut zu sprechen. Eher zufällig hatte man in Deuselbach im April erfahren, dass das Umweltbundesamt seine örtliche Mess-Stelle schließt (der TV berichtete). Eine offizielle Mitteilung gab und gibt es bis heute nicht. Still und leise wurden jetzt die Messungen an der einzigen Mess-Stelle des Umweltbundesamtes (UBA) auf rheinland-pfälzischem Boden eingestellt. Die Geräte werden nach TV -Informationen derzeit abgebaut. Der Container auf dem Erbeskopf, der ebenfalls von Deuselbach aus betreut wurde, ist in der Zwischenzeit bereits leer. Noch in diesem Jahr sollen auf dem Römerkirch bei Deuselbach dann endgültig die Lichter ausgehen. Seit fast 40 Jahren werden dort meteorologische Daten und Luftschadstoffe gemessen. Dass diese Messreihe Ende Juli abrupt beendet wurde, kann Manz, selbst Beamter beim Deutschen Wetterdienst am Flughafen Hahn, nicht verstehen. Dieser Vorgang entwerte nach Ansicht des Ortsbürgermeisters 40 Jahre Arbeit der Fachleute vor Ort. Die drei Mitarbeiter werden an die Universität Trier abgeordnet. Aber was wird aus der Immobilie? Was aus dem phänologischen Garten, der mit Hilfe verschiedenen Pflanzenarten minimale Klimaveränderungen registrieren kann und der Bestandteil eines globalen Netzes ist? In der Vergangenheit sei das Verhältnis zwischen Ortsgemeinde und Umweltbundesamt stets gut gewesen. Die Gemeinde hat für die Mess-Stelle sogar kostenlos Gelände zur Verfügung gestellt. "Aber bis heute habe ich keine Informationen aus Berlin, wie es vor Ort weitergehen soll", ärgert sich Manz. "Ein starkes Stück", meint nicht nur er.Geräte ohne Wartung sind nutzlos

Hans-Dieter Dellwo kann Manz nur zustimmen. Der Verbandsgemeinde-Bürgermeister wartet schon länger auf eine Antwort vom Umweltbundesamt und hat vor kurzem telefonisch erneut nachgefragt, ob und wie man sich in Zukunft die Zusammenarbeit mit der Verbandsgemeinde, der Ortsgemeinde und dem Hunsrückhaus vorstelle. Erfolglos. Bislang gab es beispielsweise einen Transfer von Messdaten ins Hunsrückhaus, die auch in die Ausstellung übertragen werden konnten. Doch ohne Daten gibt es natürlich keinen Transfer. Dellwo wüsste gern, ob und wie künftig Geräte, die die Behörde dem Hunsrückhaus zur Verfügung gestellt hat, gewartet werden. "Wir haben beispielsweise ein Staubmessgerät im Labor, das UBA-Mitarbeiter regelmäßig betreut haben. Ohne Wartung ist es für uns nutzlos", erläutert Corinna Albert, pädagogische Leiterin des Hunsrückhauses. Die örtlichen Mitarbeiter der Berliner Behörde werden Albert auch bei der Beratung und Veranstaltungskonzeption fehlen. Eine TV -Anfrage in Berlin konnte gestern nur teilweise Licht ins Dunkel bringen. Prof. Andreas Troge, Präsident des UBA in Berlin, bedaure, dass er bislang die Anfragen nicht beantwortet hat, sagte Pressesprecher Frank Höhnerbach dem TV . Doch er wolle dies erst tun, wenn endgültig alle Fragen geklärt seien. Ob es in Sachen phänologischer Garten oder Hunsrückhaus noch andere Überlegungen gebe, werde noch mitgeteilt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort