Stimmung wie im Stadion
Wittlich · Zunächst scheint das Konzert von fünf Bands im Haus der Jugend soliden Regionalrock zu bieten. Die Zuhörer wippen mit dem Fuß, trinken Bier und unterhalten sich. Bis His Statue Falls auf die Bühne kommt und den Raum zum Beben bringt.
Wittlich. Rockmusiker sagen oft Sätze wie diesen: Es ist egal, ob wir vor 100 oder 100 000 Menschen spielen. Das glaubt man ihnen nicht immer. Wer schon in Japan und China aufgetreten ist und 23 000 Fans auf Facebook hat, den muss ein kleines Konzert wie das von fünf Bands im Haus der Jugend in Wittlich doch ein bisschen langweilen. Denkt man. Und irrt sich.
Zugegeben, die ersten drei Stunden am Freitagabend plätscherten tatsächlich vor sich hin. Die Bands schrien sich routiniert durchs Programm, die Jugend stand davor, trank Bier, wippte mit dem Fuß. Typisch für ein Konzert im Haus der Jugend. Und dann stehen vier Jungs auf der Bühne, die aus Saarbrücken kommen und sich His Statue Falls nennen.
Die schon in Japan und China aufgetreten sind und 23 000 Fans auf Facebook haben. Ausnahmezustand: 100 junge Menschen drängen sich vor die Bühne, singen und schreien die Texte mit. Scheinwerfer blitzen auf - grün, blau, gelb - die Luft stinkt nach Schweiß und Bier. Stimmung wie bei einem Stadionkonzert, und das auf wenigen Quadratmetern im Haus der Jugend.
Live a Life Clothing, ein junges Modelabel aus der Region, das seit Januar vor allem T-Shirts verkauft steckt als Veranstalter hinter dem Konzert.
Mitgründer Michael Landsmann zur Ambition des Labels als Veranstalter: "So ein Konzert ist der beste Weg, uns bei den Jugendlichen bekanntzumachen." Also haben er und sein Kollege Tobias Neumann fünf Bands eingeladen: Another Hero\'s Fall, Conquest of Paradise, Against Remain, Parachutes und, natürlich, His Statue Falls. Ob der Werbeeffekt wirkt? Bleibt abzuwarten. Fest steht schon mal: Live a Life Clothing haben für Stimmung gesorgt im Haus der Jugend.
