Stimmungsmacher "Olli" sagt Tschüss
Ein Urgestein des Enkircher Karnevals tritt ab. Friedhelm "Olli" Conrad wird an diesem Wochenende sowie am 23. Februar zum letzten Mal die Enkircher Kappensitzung als Sitzungspräsident leiten.
Enkirch. (sim) In Enkirch ist er der "Olli". Den Namen "Olli" hat sich Friedhelm Conrad bereits als 16-Jähriger erworben, als er an einem Gesangswettbewerb in der Kröver Diskothek teilnahm. Seine Kumpels, die den ältesten der Freundesclique begleiteten und anfeuerten, nannten ihn daraufhin den Oldie, sprich "Olli".
Stimmungslieder singen und der Karneval - das ist für Friedhelm Conrad eins. Der heute 56-Jährige ist das Urgestein der Enkircher Fastnacht. Seit 40 Jahren ist er aktiv dabei, er baute Wagen für den Umzug, trat 1972 als 19-Jähriger als der jüngster Enkircher Karnevalsprinz aller Zeiten zusammen mit Prinzessin Beate Kihm vor das närrische Volk, und viele Jahre begeisterte er das Publikum als Stimmungssänger "Friedhelm I., Olli von Hobelspan". Einen seiner größten Auftritte erlebte er Ende der 80er Jahre in der Enkircher Partnergemeinde Unna. Als singender Schreinermeister brachte er mit Moselliedern heimatlichen Frohsinn in die Halle. Star des Abends war damals übrigens Bernd Stelter, der am Beginn seiner Fernsehkarriere stand. Conrad sang nicht nur in den närrischen Zeiten. Im Männergesangverein Frohsinn Enkirch gab der Bassist etliche Solo-Partien zum Besten, und als singender Bacchus trat er beim Weinfrühlingsfest und beim Weinfest im Singspiel "Moselzaubernacht" auf. Der "Vereinsmensch" Friedhelm Conrad - er war auch 28 Jahre im Vorstand des TuS Enkirch und ist seit vielen Jahren Obermeister der Schreinerinnung Bernkastel-Wittlich - hat für sein Engagement zahlreiche Urkunden und Auszeichnungen erhalten.
Das Talent wurde ihm offenbar in die Wiege gelegt, denn Großmutter Johanna Bender war bereits ein Aktivposten in der Theatergruppe der Karnevalsgesellschaft. Onkel Heinz Conrad stand ebenfalls als Sitzungspräsident viele Jahre in der Bütt.
Ganz zurückziehen will sich "Olli", der vor viereinhalb Jahren einen schweren Herzinfarkt erlitt, nicht. Seinem Nachfolger als Sitzungspräsident will er noch zwei Jahre zur Seite stehen.