Strand hinter Mauern

WITTLICH. Im Zusammenhang mit dem neuen Sportkonzept der Jugendstrafanstalt (JSA) Wittlich, das den Sport bei der Resozialisierung der straffälligen Jugendlichen gezielt auch als Diagnose- und Behandlungsinstrument einsetzt, wurde im Spazierhof der Anstalt ein Beach-Volleyballfeld in Betrieb genommen.

"Mit Sport erreicht man auch problematische Jugendliche auf einer sehr elementaren Ebene. Man muss nicht viel reden, um zentrale Werte des sozialen Miteinanders zu vermitteln", erläutert Diplom-Psychologe Robert Haase, seit nunmehr zwei Jahren stellvertretender Anstaltsleiter der Jugendstrafanstalt in Wittlich. Um dies zu erreichen wird nicht nur einfach Fußball gespielt, sondern ein möglichst differenziertes Programm mit speziellen Übungen und erlebnispädagogischen Methoden durchgeführt. "Natürlich erfordert das einen besonders qualifizierten und persönlichen Einsatz der Sportbeamten. Auf Fort- und Weiterbildung der zuständigen Bediensteten wird daher auch besonderes Augenmerk gelegt", betont Haase. Im Rahmen des neuen Konzepts müssen beispielsweise seit Jahresbeginn alle Neuzugänge der Jugendstrafanstalt verpflichtend den so genannten "Zugangssport" durchlaufen,wo persönliche Daten wie Durchhaltevermögen, Einordnungsbereitschaft und körperliche Leistungsfähigkeit für die weitere Planung des Vollzugs der Jugendstrafe systematisch erfasst werden. "Das neue Konzept wird von den Jugendlichen bisher sehr gut angenommen. Verweigert hat sich bisher niemand", berichtet Achim Roos, leitender Sportbeamter der Jugendstrafanstalt. Sieger des anstaltsinternen Kurzturniers, das anlässlich der Einweihung des neuen Beach-Volleyballfelds trotz anhaltender Hitze stattfinden konnte, wurde mit eindeutigem Ergebnis die Wohngruppe 2 der Jugendstrafanstalt. Kurz zuvor endete das offizielle Eröffnungsspiel zwischen einer Auswahl der Sportbeamten gegen die Mannschaft der Sozialarbeiter knapp unentschieden.

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