Straße, wo bist du?

WITTLICH. Die Unternehmer in der Wittlicher Römerstraße ärgern sich: Seit ihr direkter Anschluss an die L 141 im Zuge der Erschließung des Konversionsgebiets "Vitellius-Park" weggefallen ist, finden viele Kunden nicht mehr in ihre Geschäfte. Eine bessere Beschilderung könnte das Problem lösen.

"Die Leute können uns nicht mehr finden", sagt Heinz Juli vom gleichnamigen Autohaus in der Römerstraße. Sogar Kunden aus Wittlich hätten Schwierigkeiten, über die Landesstraße 141 zur Römerstraße zu gelangen. "Um euch zu finden, braucht man ja nen Kompass", hätte sich ein Kunde beispielsweise bei ihm beschwert. Das Problem: Seit Oktober vergangenen Jahres mündet die Römerstraße nicht mehr direkt in die L 141 - eine der Hauptzufahrtsstraßen nach Wittlich. Wer heute von der stark befahrenen Landesstraße in die Römerstraße will, muss vom neuen L-141-Kreisel zunächst auf die Straße "Alte Garnison" abbiegen und gelangt erst dann über einen weiteren Kreisel im neuen Gewerbegebiet "Vitellius-Park" (siehe Extra) an sein Ziel. Wer das allerdings nicht weiß, hat schlechte Karten: Denn eine Beschilderung zum Fahrtziel Römerstraße sucht man am neuen L-141-Kreisel vergeblich. Besonders erstaunlich findet Juli, dabei, dass der neue "Vitellius-Park" beim neuen Kreisel bereits ausgeschildert ist, obwohl da bisher noch kein einziges Geschäft eröffnet hat. "Die seit Jahren ansässigen Unternehmen wurden hingegen außen vor gelassen." Und der Unternehmer steht mit seiner Kritik nicht alleine da: Er hat Unterschriften fast aller in der Römerstraße angesiedelten Unternehmen gesammelt, die mit dem Autohaus das gleiche Schicksal teilen. "Das sind alles Firmen, die jede Menge Publikumsverkehr haben, der mit dem Auto kommt", sagt Juli. Bereits Anfang November hat er der Stadtverwaltung Wittlich seinen Unmut mitgeteilt. "Erstmal ist dann vier Wochen lang gar nichts passiert." Kein Antwortschreiben, kein Telefonanruf. Bis Julis Tochter Isabel Juli-Gascoin, die die Leitung des Autohauses zu Beginn des neuen Jahres übernehmen wird, selbst zum Hörer griff. Bei dem Gespräch habe die Stadtverwaltung angekündigt, dass die gewünschte Beschilderung kommen werde. Passiert ist bisher anscheinend jedoch nichts. "Ich höre zum ersten Mal davon, dass es mit der Beschilderung am neuen L-141-Kreisel ein Problem gibt", teilt Reinhard Mittler auf TV-Anfrage mit. Mittler ist der Leiter des Fachbereichs Verkehr & Zulassung bei der Kreisverwaltung Wittlich. Falls die Stadt eine neue Beschilderung für den L-141-Kreisel wünsche, müsse sie diese bei ihm beantragen. "Solch ein Antrag liegt mir jedoch nicht vor." Selbst wenn die Stadt den Antrag nun zügig einreichen würde, könnte noch viel Zeit ins Land gehen, bis die neue Beschilderung kommt. Denn laut Mittler dauert das Antrags-Prüfungsverfahren in der Regel rund zwei Wochen. Erst dann könne bei einer positiven Beurteilung die Anordnung an die Straßenmeisterei Wittlich erteilt werden, die Schilder zu beschaffen und aufzustellen. "Dann ist aber noch kein einziges Schild bei den Herstellern in Auftrag gegeben geschweige denn montiert", sagt Ralf Schmitz, Leiter der Straßenmeisterei Wittlich dem TV. Und da es zur Zeit Lieferengpässe gäbe, könne das insgesamt nochmals bis zu zwei Monate dauern. Die zuständige Sachbearbeiterin bei der Stadtverwaltung war für eine Stellungsnahme wegen ihres Weihnachtsurlaubs nicht erreichbar. Aber Leo Kappes, Leiter des Bereichs Wirtschaftsförderung/Marketing der Stadt Wittlich teilt dem TV auf Anfrage mit, "dass die Sache bereits geprüft wird". Zu Details und Zeitplänen könne er zu diesem Zeitpunkt jedoch nichts sagen. "Wir von der Wirtschaftsförderung werden an einer Lösung arbeiten. Es ist nicht in unserem Sinn, dass Wittlicher Betriebe abgehängt werden."

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