Straßenausbau geht weiter: Bordsteinkante in der Kritik

Bernkastel-Kues · Die Stadt beginnt in Kues mit dem Ausbau weiterer Straßen. Die Werke nutzen die Gelegenheit, alte Leitungen zu ersetzen. Ob die bisher oberirdisch geführten Stromleitungen unter die Erde kommen, steht noch nicht fest.

Bernkastel-Kues. Der Ausbau der Straßen in Bernkastel-Kues geht voran. Straßen wie die Arndtstraße sind noch nicht fertiggestellt, da nimmt der Stadtrat die nächsten Projekte in Angriff. "Wir haben in Bernkastel-Kues etwa 40 Kilometer Straße. Geht man davon aus, dass eine Straße 25 bis 30 Jahre hält, so müssen wir rechnerisch jedes Jahr ein bis zwei Kilometer ausbauen", sagt Stadtbürgermeister Wolfgang Port. Im August beginnt der Ausbau des Martertals, 2014 folgt die Straße Im Viertheil.
Port hat die beiden Projekte 25 Bürgern bei einer Einwohnerversammlung vorgestellt. Beide Straßen erhalten eine neue Decke aus Asphalt. Die Fahrspur werden im Viertheil 5,50 Meter breit, im Martertal fünf Meter. "Das reicht für den Begegnungsverkehr zwischen LKW und PKW aus", sagt der Straßenplaner Michael Grahneis. Die Parkflächen entlang der Straße werden gepflastert. Im Martertal sind 14 Parkplätze geplant (bisher 13).
Varianten werden geprüft


Im Viertheil werden noch zwei Ausbauvarianten geprüft. Bei einer Variante werden 40 Parkplätze angelegt. Gelingt es der Stadt, einen privaten Grundstücksstreifen zu kaufen, können es auch 47 werden, erläutert Grahneis. Die Parkflächen werden ebenerdig zur Fahrbahn angelegt. Die Kosten betragen 326 000 Euro für den Ausbau von Im Viertheil, 149 000 Euro für das Martertal. Diese werden über die wiederkehrenden Beiträge bezahlt, so dass für die Anwohner keine Kosten entstehen. Zudem werden in beiden Straßen Teile der Wasser- und Abwasserrohre ersetzt. Die Höhe dieser Investition beziffert Wolfgang Hauth von den Stadtwerken mit insgesamt 311 000 Euro. Die Stadt steht derzeit mit dem Energieversorger RWE in Verhandlungen, damit die bisher oberirdisch verlaufenden Stromleitungen unter die Erde gelegt werden, antwortet Vera Krämer von der Verwaltung auf eine entsprechende Frage eines Anwohners.
Die Bürgersteige werden in beiden Straßen beidseitig angelegt und erhalten einen drei Zentimeter hohen abgerundeten Bordstein.
Kritik an Stolperfallen


Das forderte den Widerspruch von Hermann Traut heraus. Für ihn sind dies Stolperfallen, sagt er. Zudem würden sich Rollstuhlfahrer sowie Menschen, die auf Rollatoren angewiesen sind, damit plagen, diese drei Zentimeter zu überwinden.
Er regt an, den Bordstein durch eine dreireihige Pflasterung mit Vertiefung zu ersetzen. Port und Grahneis lehnen dies ab. "Innerstädtisch sind in den Richtlinien für Straßenbau Bordsteine von drei Zentimeter Höhe, die auch als behindertengerecht gelten, vorgesehen", sagt Grahneis. Dies sei nicht zu vergleichen mit Dörfern, in denen weniger Verkehr herrsche, sagt er. Dort könnten gepflasterte Rinnen angelegt werden. Zudem sind bei dem flachen Straßenverlauf "Im Viertheil" Bordsteine für die Wasserführung nötig, sagt er.
Port sieht in dem Bordstein auch eine größere Verkehrssicherheit. "Die drei Zentimeter sind eine feste Begrenzung, an die sich Autofahrer halten. In der Brüningstraße haben wir Fahrrinnen, dort fahren Autos über den Bürgersteig", hat der Stadtbürgermeister beobachtet. Eine Bürgerin hat angeregt, im Bereich Post/Katasteramt die Bordsteinkante für einen kleinen Abschnitt abzusenken, damit Rollstuhlfahrer dort die Straße einfacher überqueren können. "Wir schauen, was machbar ist", sagte Port. cst

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort