Straßenausbau in Monzelfeld belastet Bürger

Im Zuge des in Monzelfeld anstehenden Straßenausbaus flattern den Bürgern Beitragsrechnungen ins Haus, die nicht alle mühelos bezahlen können.

 Mit dem dorfgerechteren Ausbau der Raiffeisenstraße rückt auch die Sanierung des Monzelfelder Ortskerns näher. Links im Bild ist ein kurzes Stück der „Alten Poststraße“ zu erkennen, der durch den Ort führenden Kreisstraße. TV-Foto: Archiv/Ursula Schmieder

Mit dem dorfgerechteren Ausbau der Raiffeisenstraße rückt auch die Sanierung des Monzelfelder Ortskerns näher. Links im Bild ist ein kurzes Stück der „Alten Poststraße“ zu erkennen, der durch den Ort führenden Kreisstraße. TV-Foto: Archiv/Ursula Schmieder

Monzelfeld. (urs) Etliche Jahre hat die Gemeinde Monzelfeld auf den Ausbau ihrer Hauptverkehrsadern Raiffeisen- und Alte Poststraße warten müssen. Dar unter haben nicht nur die Fahrbahnoberflächen gelitten, sondern das gesamte Ortsbild. Doch nun, wo der Ausbau endlich in greifbare Nähe rückt, zeigt sich die Kehrseite der von den meisten Bürgern wohl begrüßten Arbeiten. Die Belastung des Einzelnen durch wiederkehrende Beiträge ist verhältnismäßig hoch. Zwar verschont diese Beitragsvariante die Grundeigentümer vor fünfstelligen Anlieger-Rechnungen. Doch umfassende Bauaktivitäten, wie sie in Monzelfeld bevorstehen, schlagen dennoch schmerzlich zu Buche.

Pro Quadratmeter Veranlagungsfläche zahlen die Monzelfelder laut einstimmigem Ratsbeschluss zwar nur 52 Cent. Besitzer eines durchschnittlich großen Grundstücks von 700 beziehungsweise rund 1000 Quadratmetern Veranlagungsfläche müssen jedoch jährlich etwa 500 Euro für den Straßenbau abzwacken. Und das dreimal in Folge. Denn die Gemeinde hat sich für eine "Dreijahres-Kalkulation" entschieden. Bei dieser werden die binnen dieses Zeitraums anfallenden Ausgaben addiert und den Bürgern in möglichst ausgewogenen Portionen in Rechnung gestellt.

Manchem Monzelfelder sei das aber einfach zu viel, kritisiert in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates Herbert Rohr, eines der älteren Ratsmitglieder. "Sie sind nicht alle so gut gestellt, dass ihnen diese Beiträge nicht wehtun", drängt er darauf, auch einmal auszusetzen mit der Beitragserhebung. Peter Werland beantragt zudem, die Verwaltung solle die Beiträge immer "möglichst gleichmäßig" halten. Manchmal seien doppelt hohe Beiträge zu zahlen. Laut Wolfgang Stein, dem ersten Beigeordneten, hängt das mit dem Datum der jeweiligen Ausbaubeschlüsse des Rates zusammen. Gänzlich vermeiden lasse sich das sicher nicht. Für den zweiten Beigeordneten Manfred Bach ist die Aussetzungs-Forderung schlichtweg "populistisch". Schließlich sei es der Rat selbst, der mit seinen Beschlüssen die Beitragsrechnungen veranlasse. Ein Aussetzen der Zahlungen wäre nur möglich durch die Rücknahme von Beschlüssen, sprich durch den Verzicht auf den Straßenausbau und auf bereits zugesagte Zuschüsse.

Doch genau dafür hätten sie alle doch jahrelang gekämpft, gibt auch Stefan Kritten zu bedenken. Der Rat habe sogar den seit vielen Jahren angestrebten Anbau der Bürgerhalle dafür zurückgestellt.

Bedrückend ist der Auftritt einer Rentnerin. Zwischen dem öffentlichen und dem nicht öffentlichen Teil wirft sie den Ratsmitgliedern vor, die finanziell schlechter gestellten Bürger nicht ausreichend im Blick zu haben. Das Gremium verweist hierzu jedoch auf die Möglichkeit von Stundungen sowie individuellen Zahlungsvereinbarungen.

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