Strassenbau

Zur Debatte um den Bau der B 50 neu und des Hochmoselübergangs meint dieser Leser:

Meinung

Vergleich mit Winningen hinkt
Es ist schon erstaunlich, wie wenig manche gewillt sind, aus bekannten Fakten die richtigen Schlüsse zu ziehen und es stattdessen vorziehen, längst widerlegte Behauptungen bis zum Erbrechen zu wiederholen. So Herr Schmitt in seinem Leserbrief. Wieso, darf man fragen, behauptet der Autor, es würden "Millionen in den Sand gesetzt", wenn die Brücke nicht gebaut würde? Ist ihm nicht bekannt, dass die in Abschnitt I im Wittlicher Tal bereits errichteten Bauwerke ohne weiteres in die von Pro Mosel seit Jahren vorgeschlagene Alternativtrasse Platten-Mülheim-Longkamp, die bereits einmal planfestgestellt war, integriert werden können? Diese Alternative würde für den prognostizierten bescheidenen Verkehrsstrom völlig ausreichen, würde die Kulturlandschaft des Moseltals unberührt lassen und zudem billiger. Was die Aktion der Wormser Fachhochschule anbelangt: Ein landschaftsverschandelndes Bauwerk wird auch durch eine aufwendige Illumination nicht "in besseres Licht getaucht". Das Beste, was die Anliegergemeinden machen könnten, wäre, dieses Betonmonster erst gar nicht zuzulassen. An diesem gemeinsamen Strang sollten sie ziehen! Das Totschlagargument : "Die Aufträge sind vergeben, das Geld ist weg" stimmt nicht einmal ansatzweise! Aus dem Vertragsrecht erwachsende Konventionalstrafen würden weniger als zehn Millionen Euro betragen, während Fachleute die Kosten für die geplante Trasse wegen der geologisch-tektonischen Risiken zwischen Ürzig und Graach inzwischen auf über eine Milliarde beziffern. Und was die Winninger Brücke betrifft: Als Teil der vielbefahrenen A 63 kann sie nicht mit dem Hochmoselübergang verglichen werden. Da stehen die 40 000 Fahrzeuge am Tag gegen 13 500, die die Hochmoselbrücke queren sollen. Soll für eine solche Minimalfrequenz - die infolge des fortschreitenden Niedergangs des Hahn noch auf unter 10 000 Fahrzeuge pro Tag sinken wird - unser einmaliges, weltberühmtes Landschaftskleinod geopfert werden? Nein! Ein im Moseltal kursierender Spruch lautet: "Der Herr bewahr uns vor den Grünen, und solchen, die die Brücke rühmen!" Wilfried Schnatmeyer Graach/Mosel

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