Strategien gegen das Kirchturmdenken

Seit Jahresanfang wird das touristische Marketing von Stadt und Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues gebündelt. Ein neunköpfiger Beirat aus Fachleuten soll die Ideen einbringen.

 Jörg Lautwein (Mitte) und die beiden Bürgermeister stellen vor geschichtsträchtiger Kulisse den Marketing-Beirat der Gesellschaft Wein- und Ferienregion Bernkastel-Kues vor. TV-Foto: Klaus Kimmling

Jörg Lautwein (Mitte) und die beiden Bürgermeister stellen vor geschichtsträchtiger Kulisse den Marketing-Beirat der Gesellschaft Wein- und Ferienregion Bernkastel-Kues vor. TV-Foto: Klaus Kimmling

Bernkastel-Kues. Das Geheimnis ist gelüftet. Die Besetzung des Marketing-Beirats der seit 1. Januar agierenden Wein- und Ferienregion Bernkastel-Kues GmbH steht fest. Dem Gremium gehören neben Geschäftsführer Jörg Lautwein, Chef des Mosel-Gäste-Zentrums Bernkastel-Kues an: die Hoteliers Heiner Buckermann, Stefan Krebs (beide Bernkastel-Kues), Jens Schiffmann (Mülheim), Oliver Probst (Ürzig) und Udo Gündel (Kleinich), die Winzerin Katja Fehres (Brauneberg), Hubert Kappes (Verkehrsamtsleiter Zeltingen-Rachtig) und Steffen Wagner (stellvertretender Geschäftsführer der Moselland-Touristik).

Die neue Gesellschaft bündelt das touristische Marketing von Stadt und Verbandsgemeinde (der TV berichtete). Der Beirat soll dafür Strategien erarbeiten. 2010 stehen für die Arbeit 500 000 Euro zur Verfügung. Die Stadt ist mit 60 Prozent beteiligt, die VG mit 40 Prozent.

Jörg Lautwein habe ein kompetentes Team ausgesucht, sagte Ulf Hangert, Bürgermeister der VG Bernkastel-Kues, bei dessen Vorstellung. "Wir werden einen gewaltigen Sprung nach vorne machen", glaubt er. Dabei ist die Region mit etwa 1,3 Millionen Übernachtungen pro Jahr und 1,5 Millionen Tagesgästen schon eine besondere Marke.

Es sei erreicht worden, dass die gesamte VG sich im Beirat wiederfinde, sagte Stadtbürgermeister Wolfgang Port. "Wir haben aber nur nach Kompetenz entschieden", fügte er an.

Die Mitglieder des Beirats bringen viel Erfahrung mit. "Ich würde mich freuen, wenn vor allem das noch bestehende Kirchturmdenken abgebaut wird", sagte Jens Schiffmann. "Ich denke sowieso schon überregional", erläuterte die ehemalige Gebietsweinkönigin Katja Fehres. "Wir müssen mit einer Stimme sprechen", forderte Hubert Kappes.

Der Beirat soll sich vier bis sechs Mal im Jahr zusammensetzen. In der Anfangsphase werde man aber öfter miteinander reden, kündigte Jörg Lautwein an.

Meinung

Gut Ding will Weile haben

Was war das im Vorfeld für eine Aufregung, als es um die Besetzung des Beirats ging. Da kam das Kirchturmdenken, dem öffentlich jeder abschwört, wieder hoch. Nun ist der Beirat im Amt und bereits mit vielen Vorschusslorbeeren bedacht. Doch immer langsam mit den Pferden. Niemand sollte glauben, dass die bisher schon sehr guten Gästezahlen innerhalb kürzester Zeit nochmal einen Sprung nach oben machen. Das wird nicht passieren. Fatal wäre es, wenn die Arbeit des Beirats bereits nach einem halben Jahr unter diesem Gesichtspunkt hinterfragt würde. Gut Ding will Weile haben! c.beckmann@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort