Arbeitskampf Mediator soll bei Riva eine Lösung bringen

Horath/Trier · Bei einer Aktionswoche unterstützen europaweit bis zu 2000 Mitarbeiter des Konzerns ihre Kollegen aus Trier und Horath.

 Die Mitarbeiter der Rivastahlwerke Trier und Horath machen  bei der Kundgebung vor dem Horather Werk auch mit Bengalos auf sich aufmerksam.

Die Mitarbeiter der Rivastahlwerke Trier und Horath machen  bei der Kundgebung vor dem Horather Werk auch mit Bengalos auf sich aufmerksam.

Foto: Christoph Strouvelle

Der Streik der Belegschaften des Metallunternehmens Riva geht in eine neue Runde. Die Streikenden erhöhen mit einer internationalen Aktionswoche den Druck auf das Unternehmen. Dabei bekunden europaweit alle Standorte des italienischen Unternehmens mit verschiedenen Aktionen ihre Solidarität mit den Streikenden an Mosel und Hunsrück. Seit 11. Juni streiken die Beschäftigten der Riva-Stahlwerke an den Standorten Horath und Trier, damit sie wie ihre Kollegen an den anderen Standorten des Konzerns in einen Tarifvertrag eingebunden werden. Bisher vergeblich.

In der Vorwoche haben sich die Streikenden mit einem Offenen Brief an die Unternehmensleitung in Italien gewandt. Leider seien alle Bemühungen der verhandlungsführenden Gewerkschaft IG Metall, Kompromisslösungen am Verhandlungstisch zu finden, von der Arbeitgeberseite nicht als Chance für ein Ende der Auseinandersetzungen gesehen worden. „Es herrscht für uns völlig unverständliche Sprachlosigkeit“, heißt es darin. Die Belegschaften beider Werke schlagen ein Moratorium mit anschließendem Mediationsverfahren und Tarifverhandlungen vor. Dazu bieten sie an, ihre Arbeit vorläufig wieder aufzunehmen, um druckfreie Tarifverhandlungen zu ermöglichen. Maßregelungen gegen die streikenden Mitarbeiter müssten allerdings unterbleiben.

Die Belegschaften beider Werke haben sich Dienstagnachmittag vor dem Horather Werk zu einer Kundgebung getroffen. Dabei haben sie ihr Angebot wiederholt und ihrem Begehren mit Bengalos, Sirenengeheul und lautstarken Appellen Ausdruck verliehen. „Wir wollen die Mauer des Schweigens durchbrechen“, sagt Uwe Zabel von der Bezirksleitung Mitte der IG Metall zum bisherigen Verhalten des bestreikten Unternehmens. Er schlägt als Leiter des Mediationsverfahrens Dr. Hans Günther Ullrich vom Generalvikariat des Trierer Bischofs vor, der als Vorstandsmitglied des Bundes katholischer Unternehmer dafür geeignet sei.

Auch das Unternehmen könne einen Mediator vorschlagen. Inzwischen habe sich Ministerpräsidentin Malu Dreyer in den Konflikt eingeschaltet und mit Vertretern von Riva telefoniert, informiert der Vertreter der IG Metall die Streikenden. Zabel: „Wir wollen Entschlossenheit zeigen, basierend auf Solidarität, dass wir diesen Konflikt lösen wollen.“

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