Streit um Fotos: Student steht vor Gericht

Wegen vorsätzlicher Körperverletzung und Nötigung im Streit um die Herausgabe einer Chipkarte für eine Fotokamera muss sich seit Montag ein 28-jähriger Student vor dem Amtsgericht in Wittlich verantworten. Er bestreitet die Vorwürfe.

Wittlich. Die Schlägerei, um die es am Montag vor dem Wittlicher Amtsgericht ging, ereignete sich im Dezember 2009. Angeklagt ist ein BWL-Student aus Berlin.

Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, einen anderen Mann getreten und geschlagen zu haben, um ihn zur Herausgabe eines Chips für eine Fotokamera zu bewegen, der einer gemeinsamen Bekannten gehörte. Die Tat soll sich laut Staatsanwaltschaft in den Morgenstunden nach einer durchzechten Nacht auf dem Parkplatz des Wittlicher Bahnhofs zugetragen haben.

Prellungen, Blutergüsse und ein Bänderriss



Entgegen der Aussage des mutmaßlichen Opfers bestritt der Angeklagte vor Gericht jedoch, den Mann verletzt oder genötigt zu haben. Die Zeugen, die mit ihnen die Nacht in einer Trierer Diskothek verbracht und dann nach Wittlich zurückgefahren waren, konnten vor Gerichts nichts zur Klärung des Sachverhalts beitragen.

Da die Tat eineinhalb Jahre zurückliegt, fiel es den Zeugen schwer, sich an Einzelheiten zu erinnern. Hinzu kam, dass drei der Zeugen angaben, stark betrunken gewesen zu sein. Eine der beiden jungen Frauen erklärte ihre Gedächtnislücken zudem mit ihrer Drogenabhängigkeit.

Alle vier Zeugen sagten aus, nichts von den Schlägen und Tritten mitbekommen zu haben, obwohl sie nur wenige Meter entfernt in einem Auto auf den Angeklagten warteten.

Dieser sei ausgestiegen, um die Chipkarte von dem Mann zurückzuverlangen, die seiner Begleiterin gehörte. Durch die vereisten Scheiben hätten sie keine Sicht nach draußen gehabt, zudem hätten die beiden Männer hinter dem Auto gestanden, so die Zeugen.

Klar ist zumindest, dass das Opfer die Verletzungen im Gesicht erst an besagtem Morgen am Wittlicher Bahnhof erlitten hat. In der Anklageschrift ist außerdem die Rede von Prellungen, Blutergüssen und einem Bänderriss. In der Verhandlung konnte der junge Mann, der geschlagen worden sein soll und daraufhin einen Strafantrag gestellte hatte, nichts zur Aufklärung der Taten beitragen. Er war nicht anwesend. Sein Wohnort sei unbekannt, sagte die Vorsitzende Richterin Silke Köhler.

Die Fortsetzung der Verhandlung wurde auf den 14. März terminiert. Dann will das Amtsgericht Wittlich die beiden Polizeibeamten anhören, die den Verletzten vernommen hatten. Außerdem soll erneut nach dem Geschädigten gesucht werden. Er gilt als Hauptzeuge.

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