Streit um Leitung des Morbacher Archäologieparks

Morbach · Reicht eine 7/12-Stelle für die Leitung des Archäologieparks Vicus Belginum bei Morbach? Darüber wird in Morbach zurzeit gestritten und zwar zwischen der Gemeinde und der Leiterin des Archäologieparks, Dr. Rosemarie Cordie.

Die Gemeinde hatte der Museumsleiterin eine entsprechende Änderungskündigung zum 30. Juni ausgesprochen. Dagegen ist Cordie vor Gericht gezogen und hat zunächst Recht bekommen. Die Kündigung sei nicht fristgerecht, hieß es. Die Parteien sollten zusammen nach einer Lösung suchen.

Doch damit ist das Problem offensichtlich jedoch nur aufgeschoben. Theo Gätz, Büroleiter der Einheitsgemeinde Morbach, kündigt im Gespräch mit dem TV an, die Kündigung nun fristgerecht auszusprechen. Dies bedeutet: Zum Ende des Jahres. Das Museum soll dann lediglich sieben Monate pro Jahr geöffnet sein.

Cordie sieht durch diese Reduzierung das gesamte Museum in Gefahr. "Ohne Not wird eine Einrichtung, die gut dasteht, ausgetrocknet", sagt sie. Die für den Besucherstrom wichtigen Sonderausstellungen könnte sie dann nicht mehr vorbereiten. Die Grabungen, die ebenfalls viele Menschen angelockt hätten, sowie deren wissenschaftliche Auswertung würden dann nicht mehr stattfinden. Netzwerke mit Museen und den Tourismusorganisationen könnten nicht mehr bedient werden. Auch der wissenschaftliche Beirat des Museums hat laut seinem Sprecher Prof. Alfred Haffner bereits beanstandet, dass die Qualität des Museums mit einer 7/12- Stelle nicht zu halten sei.

Die Einschränkungen im Museum hätten auch Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Derzeit finden 20 Menschen bei den Ausgrabungen und der Biotoppflege in der Morbacher Energielandschaft eine Arbeitsgelegenheit. Franz Josef Ooyen vom Bürgerservice sagt: "Wenn die Grabungen im Museum nicht mehr stattfinden, das wäre ein schmerzlicher Verlust für uns."

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