Bestattungswald Streit um Zufahrt zum geplanten Bestattungswald

Bernkastel-Kues/Lieser · Es geht ums Geld: Die Kommunen Bernkastel-Kues und Lieser werden sich über eine Pachtsumme nicht einig.

 Grafik Bestattungswald

Grafik Bestattungswald

Foto: Stadt Bernkastel-Kues

Der Stadtrat Bernkastel-Kues hat in seiner jüngsten Sitzung die Entscheidung über die  Zufahrt zum geplanten Bestattungswald der Ortsgemeinde Lieser vertagt. Grund sind Auseinandersetzungen um Pachtzahlungen. Denn ein Abschnitt der Straße, die von den Kurkliniken zum Wohngebiet Kueser Plateau führt, verläuft über Lieserer Gemarkung. Es handelt sich um den Bogen, an dem sich auch der Parkplatz für den Walderlebnispfad befindet. Dafür zahlt die Stadt Bernkastel-Kues eine jährliche Pacht von 2500 Euro, geht aus der Sitzungsvorlage hervor. Die Stadt hatte bei der Ortsgemeinde Lieser angefragt, ob diese bereit wäre, die jährliche Pacht aufgrund der Emissionen und der Verkehrsbelastung, verursacht durch die Anfahrten zum Bestattungswald, auf 100 Euro zu reduzieren. „Dem wurde nicht entsprochen“, steht weiter in der Sitzungsvorlage. Stadtbürgermeister Wolfgang Port spricht von zusätzlicher Post der Ortsgemeinde Lieser, die wenige Tage vor der Stadtratssitzung eingetroffen sei und über deren Inhalt vor einer Entscheidung in Ruhe beraten werden müsse.

Der Lieserer Ortsbürgermeister Jochen Kiesgen sagt, für die 1981 gebaute Straße sei seinerzeit festgelegt worden, dass die damals vereinbarte Pacht gemäß dem Lebenshaltungsindex jährlich angepasst werde. Dies sei nie erfolgt. Man habe der Stadt Bernkastel-Kues jetzt das Angebot gemacht, dass bei einer Zufahrt zum Bestattungswald über Straßen der Stadt Bernkastel-Kues die Erhöhung der Pachtzahlung weiterhin nicht erfolgen soll.

Kiesgen sagt, er hätte mit seinem Kollegen inzwischen vereinbart, sich im Januar 2020 mit Ältestenrat und den Beigeordneten zu treffen, um Lösungsmöglichkeiten zu besprechen. Die Anwohner auf dem Kueser Plateau fürchten, dass durch den Bestattungswald der Verkehr zunimmt und lehnen An- und Abfahrt zum Bestattungswald durch das Wohngebiet ab. Hier erhalten sie aus den Reihen der Politik inzwischen Unterstützung. Brigitte Walser-Lieser von der SPD sagt bei der Stadtratssitzung in ihrer Haushaltsrede, durch das höhere Verkehrsaufkommen werde die Lebensqualität der Anwohner und der Kurgäste beeinträchtigt  und die Auszeichnung der Stadt als heilklimatischer Kurort riskiert. Ihre Fraktion strebe eine Lösung an, dass dort nur zwei Tage in der Woche Bestattungen stattfinden sollen. Die anderen Tage gehörten den Menschen, die auf dem Plateau Erholung und Freizeitausgleich suchten.

Auf einer Einwohnerversammlung Ende November, zu der rund 100 Neugierige erschienen sind, ist eine Variante favorisiert worden, bei der die Besucher des Bestattungswaldes über eine andere Zufahrt in den Bestattungswald geführt werden sollen (der TV berichtete).

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