Strom aus der Sonne bringt Hasborn Geldsegen

Hasborn · Die größte rheinland-pfälzische Photovoltaikanlage in Hasborn hat die erwartete Leistung 2009 um sechs Prozent und 2010 um 2,2 Prozent übertroffen. Das Fazit von Gemeinde, Betreiberfirma und Bevölkerung fällt nach drei Jahren positiv aus.

Hasborn. "Der Gemeinde Hasborn hätte nichts Besseres passieren können", sagt Ortsbürgermeister Hajo Neumes. Im Dezember 2008 ist die Photovoltaikanlage auf einer Fläche von 17 Hektar bei Hasborn in Betrieb gegangen, die 1400 Haushalte mit Strom versorgen kann. 20 Millionen Euro sind damals in die Anlage von der Firma Phoenix Solar investiert worden. Die Erwartungen für die Leistung der Anlage lagen damals bei 5,6 Millionen Kilowattstunden.
Jetzt, nach drei Jahren, ist die Phoenix Solar, die die Anlage für den Eigentümer, die KG Allgemeine Leasing (KGAL), betreibt, sehr zufrieden mit den Ergebnissen. Sprecher Christian Strebe: "Der Energieertrag von 2009 und 2010 liegt deutlich über den prognostizierten Werten von 5,6 Millionen Kilowattstunden pro Jahr. 2009 waren es sechs Prozent mehr Leistung und 2010 konnte der Ertrag um 2,2 Prozent gesteigert werden. Für 2011 wird ebenfalls mit einem deutlichen Überschuss gerechnet."
Auch Stürmen und schweren Regenschauern hat die Anlage mit 61 000 Solarmodulen bisher standgehalten. "Nur einmal wurde durch ein Gewitter ein Mittelspannungsschalter ausgelöst, was aber durch die Überwachung der Anlage schnell bemerkt und behoben werden konnte", sagt Strebe. Nicht nur die Phoenix Solar, auch die Gemeinde sieht das Projekt Photovoltaik sehr positiv. Ortsbürgermeister Hajo Neumes: "Ohne die Einnahmen aus der Verpachtung der Fläche hätten wir keine Chance, unseren Haushalt auszugleichen." Er spricht bei der Summe von einem "erheblichen Betrag", will aber keine genaueren Angaben machen. "Ich habe noch nie Zahlen bekanntgemacht und will das auch weiterhin nicht tun." 2008 war von 30 000 Euro pro Jahr an Pachteinnahmen die Rede (der TV berichtete).
Hasborns Bürger scheinen ebenfalls mit der Anlage zufrieden zu sein. Gisela Klas: "Ich finde die Photovoltaikanlage gut, sie gefällt mir auf jeden Fall besser als die Windräder, die man kilometerweit sieht." Manuela Maas sagt: "Die Anlage fällt kaum auf, nur wenn man direkt daran vorbeifährt. Ich finde das in Ordnung."
Das Thema Photovoltaik ist im Gemeinderat damit aber noch nicht zu den Akten gelegt. "Spätestens 2013 werden wir über weitere Anlagen nachdenken", kündigt der Ortsbürgermeister an.Extra

Wie viele Photovoltaikanlagen es im Kreis gibt, ist nicht bekannt. Zu den gemeindeeigenen Flächen zählt in der Verbandsgemeinde (VG) Manderscheid die 5,2 Hektar große Anlage in Großlittgen. Die VG Bernkastel-Kues hat drei Anlagen: auf dem Feuerwehrgerätehaus in Zeltingen-Rachtig, auf der Grundschule in Lieser und auf der ehemaligen Hauptschule in Bernkastel-Kues. Dazu kommt nach der Fusion mit Neumagen-Dhron die Photovoltaikfläche auf der Grundschule Piesport, eine auf dem Bürgerhaus in Minheim (Ortsgemeinde), eine auf der Tourist info in Piesport (Ortsgemeinde) sowie auf der Grundschule in Piesport. Außerdem gibt es auf der Tourist-Info in Piesport eine Anlage in der Hand der Ortsgemeinde. In der VG Kröv-Bausendorf gibt es Photovoltaikanlagen auf der Gemarkung Kinheim, auf der Gemarkung Hontheim (ehemalige Raketenabschussstation) sowie zwei Anlagen auf der Gemarkung Kinderbeuern. Die Gemeinden sind Verpächter der Landflächen, betrieben werden die Anlagen von privaten Investoren. Dem Kreis selbst gehört die Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 780 Kilowatt auf dem Gelände der Deponie Sehlem. Außerdem hat er auf dem Dach der Realschule plus Traben-Trarbach in Trägerschaft der VG Traben-Trarbach ein Flachdach-Photovoltaiksystem errichtet. uqExtra

Photovoltaikanlage Hasborn: Die Phoenix Solar AG aus Sulzmoos bei München hat die Anlage für die KG Allgemeine Leasing (KGAL) gebaut. Sie ist auch Eigentümerin. Die Phoenix Solar hat die Wartung und Betriebsführung der Anlage für 20 Jahre übernommen. Die Phoenix Solar arbeitet mit dem Bürgerservice Trier zusammen, der zwischen den Modulen die Wiese mäht und sich um den Bereich Elektrotechnik kümmert. Die Photovoltaikanlage in Hasborn kann 1400 Haushalte mit Strom versorgen und ist die größte in Rheinland-Pfalz. chb

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