Stumm-Orgel restauriert

Die restaurierte Stumm-Orgel in der evangelischen Kirche zu Trarbach ist schön und strahlend wie eh und je. Orgelbaumeister Rainer Müller aus Merxheim/Nahe hat mit zehn Mitarbeitern das 250 Jahre alte Instrument in anderthalb Jahren in seinen ursprünglichen Zustand zurückgeführt (der TV berichtete).

 Eine Ausgabe des Trierischen Volksfreunds steckt Klaus Weinmann, Vorsitzender der Fördervereins für die Stumm-Orgel, in eine Pfeife der neuen Orgel. TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Eine Ausgabe des Trierischen Volksfreunds steckt Klaus Weinmann, Vorsitzender der Fördervereins für die Stumm-Orgel, in eine Pfeife der neuen Orgel. TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Traben-Trarbach. (GKB) Gut gelaunte Gäste waren ins Gotteshaus gekommen und hatten unter dem mit einem Birkenzweig und bunten Bändern geschmückten Orgelgehäuse Platz genommen. Zwei große Prospektpfeifen waren anlässlich der Feierstunde aufgestellt worden und wurden später von Rainer Müller kurz angespielt.

Pfarrer Jörg-Walter Henrich begrüßte die Gäste und die Orgelbauer und freute sich, dass sie "mit Liebe, Sorgfalt und Begeisterung dieses alte Instrument in die Hände genommen haben". Die Restaurierung sehe er auch als Zeichen der Liebe zu Gott, Freude und Dankbarkeit.

Die Leidenschaft für seinen Beruf wurde in der Ansprache von Orgelbaumeister Rainer Müller deutlich. Vor 30 Jahren, als er Mitglied des CVJM in Traben-Trarbach war, keimte in ihm der Gedanke, Orgelbauer zu werden. Heute baut er Instrumente wie vor 300 Jahren. Die mehrfach restaurierte Trarbacher Orgel konnte er in ihren originalgetreuen Zustand zurückversetzen. Alle abhandengekommenen Teile stellte das Merxheimer Team wieder her.

Als einzige Frau legte Sylvia Petry Hand an; die Holzbildhauer-Meisterin ergänzte die fehlenden Stücke im Schnitzwerk. "Alles ist gut gelaufen", zog der Meister Bilanz und lobte das "große Engagement und Können" seiner Mitarbeiter. Seine Anerkennung galt auch der Gemeinde, die in kürzester Zeit eine riesige Summe zusammengetragen habe. "Toll, dass die Bürger von Traben-Trarbach das geleistet haben", sagte Müller, der dem Vorsitzenden des Fördervereins, Klaus Weinmann, für das Fest dankte.

Nachdem er seinen Richtspruch auf der Empore verlesen hatte, ließ Müller auf einem sogenannten Trompetenbecher eine Fanfare erklingen. Für die Nachwelt wurden unter anderem die Namen der Vorstands- und Fördermitglieder, Spender und Sponsoren, Fotos, Euro-Münzen und der Trierische Volksfreund in eine Pfeife gesteckt und in der Orgel versenkt.

Nächste Woche beginnt der Meister mit der Intonation der 1300 Pfeifen, die ihn viele Monate beschäftigen wird.

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