Manderscheid. Walter Densborn, ehemaliger Bürgermeister der Verbandsgemeinde Manderscheid, kennt Sabine Röhl bereits seit vielen Jahren und war auch mit ihr zusammen im Musikverein. Die Zeiten des gemeinsamen Musizierens sind längst vorbei, doch der Kontakt zur jetzigen Landrätin von Bad Dürkheim besteht nach wie vor. "Es sieht schlecht aus", sagt er. "Sie war persönlich bei uns und hat uns ihre Sorge und Situation vorgetragen."

Densborn hat darauf prompt reagiert und bittet nun als Vorsitzender des Rot-Kreuz-Kreisverbands Bernkastel-Wittlich die Bevölkerung um Unterstützung.

Die 53-Jährige, die in Manderscheid aufgewachsen ist und seit 2001 als Landrätin die Geschicke in Bad Dürkheim leitet, ist an Leukämie erkrankt. Nur ein Stammzellenspender kann ihr Leben retten. Doch die Wahrscheinlichkeit, diesen zu finden, ist nicht sehr hoch. "Das ist offenbar wie Lotto spielen", zitiert die Bad Dürkheimer Kreisverwaltung die nüchtern-traurige Erkenntnis der Chefin, die aufgrund ihrer Krankheit seit Anfang November beurlaubt ist.

Typisierungsaktionen starten landesweit

In den weltweiten Datenbanken, in denen rund 14 Millionen mögliche Stammzellenspender registriert sind, wurde kein "genetischer Zwilling" von Sabine Röhl gefunden. Mit landesweiten Typisierungsaktionen, zu denen der rheinland-pfälzische Städteverband und die DRK-Landesverbände aufrufen, soll deshalb nun nach einem Spender gesucht werden.

"Natürlich freue ich mich über diese Hilfsbereitschaft", teilt Sabine Röhl über ihre Kreisverwaltung mit. Sie hat sich wegen ihrer Erkrankung komplett aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen. "Wenn es nur um mich ginge, hätte ich nicht so schnell zugestimmt. Aber mit dieser Aktion kann vielleicht weltweit vielen Menschen geholfen und deren Leben gerettet werden."

So werden alle Spender, die an einer der Typisierungsaktionen teilnehmen, in die Spenderdateien aufgenommen. Und dass trotz der Schwierigkeit, einen passenden Spender zu finden, die Suche nach ihm durchaus erfolgreich sein kann, zeigt ein ähnlicher Fall aus dem Eifelkreis Bitburg-Prüm. Dort wurde im Zuge einer Typisierungsaktion ein Spender gefunden, der nun möglicherweise einem 18-Jährigen, der ebenfalls an Leukämie erkrankt ist, das Leben retten kann.

Um in die Dateien der weltweit miteinander vernetzten Stammzellenspenderlisten aufgenommen zu werden, reicht eine einmalige Typisierung aus, für die lediglich fünf Milliliter Blut benötigt werden. Möglichkeiten zur Typisierung bietet der DRK-Kreisverband in Kombination mit seinen Blutspendeterminen an.



Termine:

22. Dezember, 17 bis 21 Uhr: Integrierte Gesamtschule Morbach;

22. Dezember, 17.30 bis 20.30 Uhr: Gemeindesaal Irmenach-Beuren;

29. Dezember, 18 bis 21 Uhr: Bürgerhaus Osann-Monzel;

4. Januar, 17 bis 20.30 Uhr: Mehrzweckhalle Niersbach;

4. Januar, 17.30 bis 21 Uhr: Moseltalhalle Piesport;

6. Januar, 17.30 bis 20.30 Uhr: Grundschule Kinderbeu ern;

11. Januar, 17.30 bis 20.30 Uhr: Grundschule Großlittgen;

17. Januar, 17.30 bis 20.30 Uhr: Grundschule Laufeld;

18. Januar, 17 bis 20.30 Uhr: Grundschule Traben-Trarbach;

19. Januar, 17 bis 21 Uhr: Bürgerhaus Longkamp;

21. Januar, 16.30 bis 20.30 Uhr: Realschule plus Salmtal;

24. Januar, 16.30 bis 20.30 Uhr: Realschule plus Wittlich;

25. Januar, 17 bis 21 Uhr: Grafschafter Festhalle Mülheim.

25. Januar, 17.30 bis 20.30 Uhr: Realschule plus Manderscheid.

31. Januar, 17 bis 20 Uhr: Realschule plus Bernkastel-

Kues. ExtraSpenden: Zur Finanzierung der Typisierung kann auch auf das Konto der Westdeutschen Spenderzentrale (Kontonummer: 4 444 444) bei der West-LB Dortmund (BLZ: 44050000), Kennwort "Sabine Röhl und andere" (bitte unbedingt angeben), gespendet werden. (uhe)