Süße Früchte der Dorfmoderation

Äpfel zu ernten und zu verarbeiten haben Horather Kinder von Senioren aus dem Ort gelernt. Vom Pflücken auf dem Feld - alle Arbeiten erledigten Alt und Jung gemeinsam. Die Dorfmoderation trug im wahrsten Sinne des Wortes "Früchte".

 Aus Äpfeln wird Saft: Heinz Reuter (hinten) und Johann Lorscheter (rechts) zeigten den Kindern, wie's geht. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Aus Äpfeln wird Saft: Heinz Reuter (hinten) und Johann Lorscheter (rechts) zeigten den Kindern, wie's geht. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Horath. (doth) Zwei Tage lang dreht sich bei großen und kleinen Horathern alles um den Apfel. "Vier Säcke haben wir fürs Keltern geerntet, vier für Kuchen", beschreibt die erste Beigeordnete, Luzia Steffes, das Ergebnis des ersten Tages.

Das Prinzip: Grundschulkinder bis zum siebten Schuljahr lernen von Senioren theoretisch und ganz praktisch Fähigkeiten, wie sie früher überall gebraucht wurden.

Äpfel keltern und die Früchte der Bäume zu weiteren Leckereien verarbeiten - das ist die dritte Aktion des Generationentreffs, der aus der Dorfmoderation hervorgegangen ist.

"Die Kinder lernen heute bei uns, dass der Apfelsaft nicht aus der Flasche kommt", erklärt Steffes. Gelernt werden soll, wie viel Arbeit in einem gesunden und natürlichen Lebensmittel steckt. Saft, Viez, sechs verschiedene Kuchen, Apfelmus, Gelee und einige Köstlichkeiten mehr entstehen am zweiten Tag.

Die Großelterngeneration weiß noch allzu genau, wie wichtig es früher war, selbst für die Nahrung zu sorgen. "Bei uns zu Hause ist es bis heute im Herbst üblich, Kuchen aus frischem Obst zu backen", macht Cilli Schmitt deutlich. Die 66-Jährige will, dass Kinder früh lernen, Nahrungsmittel schätzen zu lernen. Und sie zeigt, wie das mit dem Backen funktioniert.

Mit kräftigem Schwung dreht Johann Lorscheter das Rad an der Kelter. Oben kommen Äpfel rein, unten Saft raus. Das zeigt er seinen kleinen Besuchern gemeinsam mit Heinz Reuter. "Bis zu 500 Liter Viez sind früher in jedem Haus hergestellt worden", erinnert sich Reuter und fügt hinzu: "Alles, was aus diesen Äpfeln gemacht wird, ist gesund, weil auf den gemeindeeigenen Feldern nichts gespritzt wird." Die Kinder sollen genau sehen, wie der Saft in die Flasche kommt. "Ich bleibe hier dabei, bis aus dem Apfel leckerer Saft wird", sagt Sina (9). Auf den leckeren Kuchen freut sich der siebenjährige Jonas: "Da sind die Äpfel drauf, die ich selbst gepflückt habe."

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