Super-747 für Löscheinsatz

Das größte Löschflugzeug der Welt hat gestern auf dem Flughafen Hahn Station gemacht. Es wurde aus einer Boeing 747 neu entwickelt. Nach Angaben der amerikanischen Frachtfluggesellschaft Evergreen wurde das Löschflugzeug bereits bei den derzeitigen Waldbränden in Spanien eingesetzt.

Hahn. "Evergreen International Aviation" bietet weltweit die erste Boeing 747 für Löscheinsätze an. "Air Charter Service", die mehrere Niederlassungen in Europa unterhält, übernimmt die europäische Vertretung des US-Flugzeugs, das in eine neue Dimension der Brandbekämpfung aus der Luft vorstößt. Auf dem Flughafen Frankfurt-Hahn zeigte das Flugzeug eindrucksvoll, wie wirkungsvoll die Wassermassen bei Flächenbränden eingesetzt werden können.

Die Boeing 747 startete und überflog im Anschluss die Landebahn, öffnete die Wassertanks, und in acht Sekunden war die Ladung abgeworfen. Der Supertanker ist das modernste, zielgenaueste und kapazitätsmäßig größte Brandbekämpfungsflugzeug der Welt. Außerdem ist er das einzige Flugzeug, das über ein Druckluft-Tankentleerungssystem verfügt.

Damit ist er in der Lage, die Abwürfe gestaffelt vorzunehmen, das heißt, die Maschine kann bei einem einzigen Flug mehrere Brandherde bekämpfen. Die Loiter-Fähigkeit (lange Verweildauer im Luftraum) des Supertankers ermöglicht es der Bodenkontrolle, das Löschflugzeug zu bestimmten Einsatzgebieten zu dirigieren. Des Weiteren kann der Supertanker schnell auf eine Vielzahl von Umwelt- und Sicherheitsbedrohungen reagieren.

Auch zur Dekontaminierung weiter Gebiete bei radioaktiver, chemischer und bakteriologischer Verseuchung beziehungsweise bei Ölverschmutzungen lässt sich das Flugzeug verwenden. Damit ist diese 747 das vielseitigste Einsatzflugzeug der Welt.

Evergreen hat seit 2002 einen alten Jumbo ihrer Flotte eigens für die Einsätze umgebaut. Wenn die Auftragslage entsprechend ist, will man weltweit auf fünf Stück aufstocken, sagt Vize-Präsident Sam P. White. Dann könnte auf jedem Kontinent eine Maschine stationiert werden.

Der Hahn kommt durchaus als Basis in Frage, denn seine zentrale Lage prädestiniert den Hunsrück-Flughafen dafür. Aktuell gibt es dafür allerdings keine Pläne.

Hahn-Verkehrsleiter Stefan Maxeiner sagt: "Für solche Fälle brauchen wir dringend mehr Stellplätze für Frachtmaschinen."

Die bisherige Zusammenarbeit mit Evergreen, die als Fracht-Airline regelmäßig den Hahn anfliegt, sei äußerst positiv, so Maxeiner.

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