Spende Weihnachtskränze für den Kampf gegen Leukämie

Hinzert-Pölert · Zwei Schwestern aus Hinzert-Pölert haben 2000 Euro für die Stefan-Morsch-Stiftung gesammelt.

 Maria Thommet zeigt selbstgemachte Gestecke, die sie für die Weihnachtsaktion zugunsten der Stefan-Morsch-Stiftung verkauft hat.

Maria Thommet zeigt selbstgemachte Gestecke, die sie für die Weihnachtsaktion zugunsten der Stefan-Morsch-Stiftung verkauft hat.

Foto: TV/Susanne Thommet

Mit selbstgemachten Dekokränzen Leben retten? Die Schwestern Susanne Thommet und Birgit Jakobs zeigen mit ihren Familien, wie das funktioniert: Rund 60 Advents- und Türkränze haben sie gebunden, geschmückt und gegen freiwillige Spenden verkauft. 2000 Euro sind dank dieser Aktion sowie eines zusätzlichen Nikolaus-Specials insgesamt zusammengekommen.

Die fleißigen Familienmitglieder unterstützen damit die Stefan-Morsch-Stiftung, Deutschlands erste Stammzellspenderdatei, in ihrem Kampf gegen Leukämie.

Bereits kurz nachdem die selbstgemachten Flyer verteilt waren, gingen schon 60 Bestellungen für die handgefertigten Kränze ein. Jeden einzelnen haben Susanne Thommet und Birgit Jakobs als Unikat geschmückt – hauptsächlich mit Fundstücken aus der Natur. Abgeholt wurden die festlichen Kunstwerke dann im Rahmen eines kleinen Empfangs im Familiengarten.

„Jeder hat einen beliebigen Betrag für seinen Kranz in die Spendendose gesteckt. 1500 Euro kamen so zusammen. Dazu gab es für unsere Besucher Flammkuchen und heißen Glühwein. Ilkas Vinothek aus Neuhütten hat dafür extra 20 Liter kostenlos zur Verfügung gestellt“, berichtet Susanne Thommet.

Das zweite Spendenprojekt hat sich ihr Ehemann Heinrich Thommet ausgedacht. Am Nikolausabend besuchte er als Nikolaus mit Tochter Maria (15) Familien in der Umgebung und sammelte dabei mehr als 400 Euro. Unterstützung kam auch aus Schillingen: „Die dortigen Gardemädels, Freundinnen unserer Tochter, spendeten spontan 70 Euro für die Leukämiehilfe“, erzählt Susanne Thommet gerührt.

Der Gedanke zum Engagement für Blutkrebskranke kam spontan beim gemeinsamen Abendessen. Susanne Thommet: „Wir haben darüber gesprochen, wie dankbar wir für unsere derzeitige Gesundheit sind. Aktuell wegen Corona, aber auch, weil wir von dem Typisierungsaufruf der Stiftung für einen leukämiekranken Landwirt gehört hatten.“ Neben der Unterstützung für die Stefan-Morsch-Stiftung, haben sie ein weiteres Ziel. Susanne Thommet verrät: „Wir möchten bewusst machen, dass gesund zu sein nicht selbstverständlich ist, sondern wertvoll – etwas wofür man dankbar sein sollte.“

Vorstandsvorsitzende Susanne Morsch bedankt sich: „Wir freuen uns über dieses herzerwärmende Engagement mit diesem tollen Ergebnis! Das ist ein weiteres wunderschönes Beispiel dafür, wie man sich auf kreative Weise für die Leukämiehilfe einsetzen kann.“

Mit Hilfe von Geldspenden wie diesen leistet die Stefan-Morsch-Stiftung finanzielle Entlastung für Betroffene und ihre Angehörigen, wenn diese durch die Erkrankung in Not geraten sind. Darüber hinaus investiert die gemeinnützige Organisation konkret in die Registrierung neuer potenzieller Stammzellspender. Seit der Pandemie sind allerdings Termine der Stiftung vor Ort nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich. Mehr als 18.000 neue Spender  fehlen daher in der Datei, im Vergleich zu den Vorjahren – vor allem junge Menschen.

Susanne Morsch: „Die Möglichkeit, im direkten Gespräch auf Fragen einzugehen fehlt. Das ist aber wichtig, um unbegründete Ängste zu nehmen und junge Leute zur Typisierung zu motivieren.“ Zusätzlich verliert die Datei jedes Jahr Registrierte, etwa weil diese ab dem Alter von 61 Jahren laut Gesetz keine Stammzellen mehr spenden dürfen.

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