Synode entscheidet über weiteren Sparkurs

BLANKENRATH/TRABEN-TRARBACH. (dju) Die Finanz- und Strukturdiskussion bei den Protestanten im Hunsrück und an der Mosel geht weiter: Die Synode des Kirchenkreises Simmern-Trarbach, die am 3. und 4. Juni in Riesweiler tagt, berätüber die Einführung einer zweiten Pfarrbesoldungsumlage für die Gemeinden.

Im vergangenen Herbst hatte die Kreissynode beschlossen, bis 2009 fünf Pfarrstellen im Kirchenkreis Simmern-Trarbach einzusparen. Mit der Reduzierung der Pfarrstelle Wolf um 50 Prozent, dem Wegfall der halben Stelle in Alterkülz, der 50-prozentigen Refinanzierung der Pfarrstelle Dickenschied und der Streichung des kreiskirchlichen Pfarrers für die Aussiedlerarbeit sind die ersten Einsparungen konkret geworden. Für 2009 steht voraussichtlich auch in Kastellaun die Streichung einer der beiden Pfarrstellen an. Damit würden noch 1,5 Stellen übrig bleiben, die laut Synodenbeschluss wegfallen müssten. Klar ist, dass diese Einsparungen in Kellenbach sowie im Bereich der Gemeindeverbünde Simmern, Ellern, Argenthal und Sargenroth erfolgen werden. Einigkeit besteht im Kirchenkreis auch, dass Wartestandsregelungen vermieden werden sollen. Das heißt, so lange für die betroffenen Pfarrer keine Alternativen in Sicht sind, sollen die Pfarrstellen nicht aufgelöst oder die Seelsorger in den Wartestand versetzt werden.Kreissynodale beraten über offene Kosten

Um dennoch den von der Synode gewünschten Spareffekt zu erreichen, schlagen der Kreissynodalvorstand und der Ausschuss für Finanzen, Planung und Entwicklung nun eine zweite Pfarrbesoldungsumlage vor, die von allen Gemeinden aufgebracht werden soll, die weniger als 2000 Gemeindeglieder haben. Das heißt, dass aus der derzeitigen Umlage die zu streichenden Pfarrstellen herausgerechnet werden. Die offenen Kosten sollen dann über diese zweite Umlage finanziert werden. Dies bedeutet allerdings eine stärkere Belastung gerade der kleineren Gemeinden im Kirchenkreis, wobei allerdings berücksichtigt werden muss, dass derzeit durch die jetzige Regelung bei der Pfarrbesoldung eher die größeren Pfarreien im Kirchenkreis benachteiligt werden. Pfarrer Christian Hartung, der Ausschussvorsitzende: "Die Solidarität im Kirchenkreis wird dadurch nicht aufgehoben, aber die Aufwendungen der Gemeinden gleichen sich etwas an." Doch gerade daran wird sich wohl auch auf der Synode die Kritik entzünden, wie sich auf einer Presbyter-Pfarrer-Konferenz für die Regionen Kastellaun und Hunsrück-Mosel in Blankenrath gezeigt hat. Nach Ansicht vieler kleinerer Gemeinden bedeutet diese neue zweite Umlage für sie unüberwindliche finanzielle Schwierigkeiten. Die Pfarrer der Region Kastellaun legten in Blankenrath einen Alternativvorschlag vor, der eine höhere Bezugsgröße für die Berechnung der zweiten Umlage vorsieht. Einvernehmliche Lösung angestrebt

Nun muss wohl die Synode in Riesweiler darüber entscheiden. Allerdings hat Superintendent Horst Hörpel in Blankenrath beide Seiten aufgefordert, im Vorfeld eine einvernehmliche Lösung zu finden, um so auf der Synode einen gemeinsamen Antrag einbringen zu können, der dann einvernehmlich beschlossen werden könnte. Hörpel: "In einer Zeit des Umbruchs mit schwierigen Entscheidungen ist es wichtig, möglichst viele mit ins Boot zu nehmen."

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