Tangogeschichten mit Las Sombras in der ehemaligen Synagoge Wittlich

Wittlich · Die Flöte gehört sicher nicht zu den typischen Instrumenten des Tangos. Dass sie dazu taugt, stellen die Flötistin Simone Graf und ihr Ensemble Las Sombras in der ehemaligen Synagoge in Wittlich unter Beweis - und nicht nur das.

Wittlich. Was in Worte schwer zu fassen ist, wird oft erst durch Musik begreiflich. Und wenn beides auf so charmante Weise zusammengefügt wird, dann kann es sein, dass daraus wunderbare Geschichten entstehen, in diesem Fall hinreißende Tangogeschichten. Die etwa 80 Besucher erlebten kein normales Konzert, sondern einen originellen und unterhaltsamen szenischen Konzertabend. Die Geschichte des Tangotänzers Monsieur Arnault, die erfrischend originell und sehr amüsant von dem Saxophonisten Florian Gutmann erzählt wird, gibt der Musik noch mehr Seele und einige Geheimnisse um den Tango preis. So etwa, dass Mord, Krieg, Heirat und andere schlimme Tragödien Folgen dieser Musik sein können, da sie so ernst und leidenschaftlich ist.
Wer jedoch an diesem Abend allzu feurige Leidenschaft oder gar ein für den Tango typisches, etwas unanständiges Flair erwartete, wurde enttäuscht, denn die 11 Tangos des Monsieur Arnault sind alles andere als das. Konzertant, gepflegt, charmant und untadelig kommen sie daher, die Tangos und die vier Musiker um ihre "Contessa" Simone Graf, die das Ensemble Las Sombras (spanisch: die Schatten) gründete und leitet. Flöte, Vibrandoneon, Saxophon, Gitarre, Piano und Kontrabaß geben dem Tango eine ganz besondere klassische Eleganz. Lachen, weinen und die Poesie des Tangos spüren zu lassen, das haben sich Las Sombras auf die Fahne geschrieben, und es hat funktioniert.
Das Publikum war fasziniert, bedankte sich mit begeistertem Applaus und entließ das Ensemble erst nach drei Zugaben. romi

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