Tanken für die Hälfte

WITTLICH. (peg) In Zeiten knapper Kassen muss gespart werden. Das neue Erdgasfahrzeug der Stadtwerke Wittlich verbraucht deutlich weniger Kraftstoff als herkömmliche Fahrzeuge, die mit Superbenzin fahren. Und es ist umweltfreundlicher.

Etwa 40 Fahrzeuge sind inzwischen im Umfeld der Kreisstadt mit Erdgas unterwegs - die Aral-Tankstelle in der Kurfürstenstraße macht es möglich. Wenn im April die nächste Erdgas-Zapfsäule in Trier aufmacht, ist der Lückenschluss perfekt. Nur noch sechs Euro Kraftstoffkosten auf 100 Kilometer statt 10,40 Euro mit dem üblichen Superbenzin: das ist für Stefan Brandscheid Grund genug für die Neuanschaffung des Dienstwagens. Er ist Betriebsmeister im Servicebetrieb, hinter dem sich unter anderem der ehemalige städtische Bauhof verbirgt. Bei dieser Berechnung hat Rainer Ferres, in dessen Autohaus das Fahrzeug offiziell seiner Bestimmung übergeben wurde, einen Literpreis von 1,30 Euro zu Grunde gelegt. Dieser Preis wird vielerorts bereits heute überschritten, und ein Ende der Preisspirale ist nicht in Sicht. "Ich bin sehr begeistert", beurteilt Brandscheid seinen orangefarbenen Citroën Berlingo, den er schon seit einigen Wochen fährt. Geringe Laufgeräusche sowohl drinnen als auch draußen genügen auch weiter reichenden Anforderungen an einen Dienstwagen. Das Modell nennt sich "bivalent", was Johann Meyer aus der Marketing- und Kommunikationsabteilung der Trierer Stadtwerke erläutert: "Gestartet wird auch ein Erdgasfahrzeug mit Benzin. Sobald der Motor warm ist, was vielleicht zwei Minuten dauert, schaltet er auf den alternativen Kraftstoff um. Außerdem dient der zweite Tank als Reserve, wenn im noch immer nicht komplett abgedeckten deutschen Netz an Erdgaszapfsäulen einmal ein Engpass entstehen sollte." Die Mehrkosten bei der Anschaffung amortisieren sich, abhängig von den gefahrenen Kilometern, binnen weniger Jahre, und das bei einer deutlich geringeren Schadstoffabgabe in die Luft. Mittlerweile sind allein ein Dutzend verschiedene PKW-Modelle serienmäßig verfügbar. Mit der Entscheidung für Erdgas liegen die Stadtwerke voll im Trend: Rund 30 000 dieser Fahrzeuge fahren inzwischen auf den Straßen der Republik, Tendenz steigend, so Ditmar Herzog, Kundenbetreuer der Trierer Stadtwerke.

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